mRNA-Impfung

Bald Spritze gegen Krebs? Das sagen die Forscher

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Stephané Bancel, Chef des Biotechnologieunternehmens "Moderna", äußert sich zur neuen vielversprechenden Therapie im Kampf gegen Krebs.

Seit Menschengendenken ist Krebs für viele ein Todesurteil, selbst wenn er frühzeitig erkannt wird. Rund um den Globus forscht die Pharmaindustrie nach revolutionären Therapien und Wirkstoffen - mit oft bescheidenem Erfolg. Schenkt man den Worten von "Moderna"-Chef Stephané Bancel Glauben, steht man nun aber vor dem ganz großen Durchbruch: einer Impfung vor Krebs. Im Interview mit dem "Spiegel" verriet er: "Die mRNA-Impfstoffe werden die Behandlung von Krebs für immer verändern."

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Kommt 2025 erster Impfstoff?

Kaum vorstellbar, aber trotzdem wahr: Bancel nährt die Hoffnungen vieler Betroffener, indem er den ersten Impfstoff gegen Krebs für das Jahr 2025 in Aussicht stellt. Ein derartiges mRNA-Vakzin müsste dafür aber, wie im Falle der Corona-Pandemie, auf beschleunigte Zulassungen setzen. Andernfalls käme der Impfstoff erst Jahre später auf den Markt. Denn: Derzeit wird dieser noch in der frühen Studienphase (Phase 2 mit 100 bis 200 Teilnehmern) an ausgesuchten Probanden getestet.  

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Frühe Impfung entscheidend

Um die Verbreitung von Metastasen im Körper zu verhindern, kommt die mRNA-Impfung in Kombination mit bestimmten Therapien zum Einsatz. Allerdings: Ohne Therapie greift die Impfung nur bei einer begrenzten Anzahl von Krebszellen. Sie wirkt also am besten nach Bekanntwerden der Diagnose und in Verbindung mit bzw. statt einer Chemotherapie, damit dank ihr Krebszellen zum Absterben gebracht werden können. "Bei größeren Tumoren funktioniert das leider nicht, weil der Tumor schneller wächst als das Immunsystem des Patienten ihn bekämpfen kann. Hier geht es schnell um Milliarden Krebszellen", so Bancel.

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Kombinationstherapie bevorzugt

Am vielversprechendsten sind Bancel nach Kombinationstherapien, die eine mRNA-Impfung und eine Immuntherapie in sich vereinen. Natürlich stehe am Ende des Weges aber eine Impfung, die stark genug ist, den Krebs allein zu besiegen, ohne zusätzliche Therapien. Neben Vakzinen gegen Hautkrebs forscht "Moderna" derzeit auch an solchen gegen Nieren- und Lungenkrebs.

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