Ruby war trotz Vorladung nicht bei Gerichtsverhandlung anwesend.
Bei dem sogenannten Ruby-Prozess in Mailand, bei dem Italiens Ex-Premier Silvio Berlusconi
wegen Sex mit einer Minderjährigen und Amtsmissbrauch vor Gericht steht, ist es am Montag zu spannungsgeladenen Momenten gekommen. Die Mailänder Staatsanwältin Ilda Boccassini attackierte die Rechtsanwälte Berlusconis, weil die von der Verteidigung vorgeladenen Marokkanerin Karima El Marough alias Ruby am Montag wider Erwartungen nicht vor Gericht erschienen war.
"Das ist eine Strategie, um den Prozess hinauszuziehen, damit Berlusconi bis zur Wahlkampagne kommen kann", so Boccassini. Laut politischen Beobachtern hofft Berlusconi, dass das Urteil im Ruby-Prozess erst nach den Parlamentswahlen gefällt wird, bei denen er zum sechsten Mal als Premier kandidieren will. Eine Verurteilung vor den Wahlen würde dem ohnehin schon angekratzten Ansehen des Medienzaren stark schaden, heißt es.
Die 19-jährige Ruby, welche die Richter als Zeugin befragen wollten, erschien nicht vor Gericht, ohne dafür einen Grund anzugeben. Ihre Verteidigerin erklärte, dass die junge Marokkanerin im Ausland sei. Es sei unklar, wann sie vor Gericht anwesend sein könne. Die Verteidiger des Ex-Premiers baten um eine Vorladung Rubys für die nächste Gerichtsverhandlung am kommenden Montag (17. Dezember). Die junge Frau steht im Mittelpunkt des Mailänder Sex-Prozesses.
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