Georges Tron bezahlt im Pariser Zentrum 1.200 Euro Miete für 118 Quadratmeter.
Kaum in seinem Amt als französischer Staatssekretär für den öffentlichen Dienst eingesetzt, gerät der UMP-Politiker Georges Tron, ein Mitstreiter von Ex-Premier Dominique de Villepin (UMP), bereits in den Mittelpunkt einer Polemik. Die satirische Zeitschrift "Le Canard Enchaine" berichtete in der Mittwochausgabe, dass Tron in einer 118 Quadratmeter großen Sozialwohnung im 15. Pariser Stadtbezirk lebe, für die er 1.200 Euro Monatsmiete zahle. Dies liegt weit unter dem Marktwert.
Nach den Angaben ist das Appartement Eigentum der Sozialwohnbaugesellschaft HLM Domaxis. Es wurde Tron am 20. September 1992 von der Pariser Stadtverwaltung zugewiesen. Damals war in Paris Ex-Präsident Jacques Chirac (UMP) Bürgermeister. Der UMP-Abgeordnete und Staatssekretät bestätigte die Information, betonte aber, dass Domaxis die Monatsmiete um 5 Prozent pro Jahr angehoben habe (außer 2009 als die Zunahme 2 Prozent betragen habe). Die Miete betrage nunmehr 1.401,88 Euro.
Wohnung soll gekauft werden
Georges Tron war wegen dieses
Appartements bereits im Dezember 2007 in den Mittelpunkt einer Polemik
geraten, als "Le Canard Enchaine" erstmals darüber berichtet hatte. Damals
erschütterte eine ähnliche Affäre die Regierungsmannschaft von Präsident
Nicolas Sarkozy (UMP), weil dem Kabinettchef der Wohnbauministerin Christine
Boutin, Jean-Paul Bolufer, vorgeworfen wurde, eine Sozialwohnung zu einem
Preis zu mieten, der 1981 festgesetzt worden war. Bolufer hatte darauf von
seinem Amt zurücktreten müssen.
In einer Reaktion auf die Affäre Bolufer hatte Tron am 26. Dezember 2007 erklärt, dass kein Zusammenhang mit seiner eigenen Lage bestehe, zumal in der Wohnung im 15. Pariser Stadtbezirk nicht er, sondern seine Frau und seine Kinder lebten, und dass er dafür den Marktpreis bezahle. Der nunmehrige Staatssekretär für den öffentlichen Dienst hatte überdies betont, dass er Verhandlungen mit Domaxis aufgenommen habe, um die Wohnung zu kaufen.