Putin würde sich freuen, wenn die USA in einen Nahostkrieg hineingezogen werden, sagt "New York Times"-Starjournalist Bret Stephens.
USA. Die US-Regierung ist besorgt über eine mögliche Ausweitung des Konfliktes im Nahen Osten. "Wir haben Raketen- und Drohnenangriffe auf Stützpunkte unserer Truppen im Irak und in Syrien erlebt", sagte US-Verteidigungsminister Lloyd Austin am Sonntag dem Fernsehsender ABC.
Auch der bekannte "New York Times"-Kolumnist Bret Stephens (49) sieht eine große Gefahr eines breiteren Krieges, wo der Iran und selbst die USA hineingezogen werden könnten. "Das ist nicht nur möglich, sondern sogar wahrscheinlich. Es droht eine Kettenreaktion: Hisbollah eröffnet eine neue Front, der Iran greift ein, was eine Konfrontation mit den USA provoziert", sagt Stephens im Interview mit der "Bild"-Zeitung.
"Kulmination an Konflikten"
Die bereits enge Beziehung zwischen Russlands Wladimir Putin und Teheran wurde kürzlich deutlich, als er kein Wort über die Terror-Attacke verloren hatte. Für Putin wäre es ein strategischer Segen, wenn die USA in den Nahost-Konflikt hineingezogen werden würden. Auch China könnte die Lage ausnutzen, analysiert der Starjournalist.
"Vergessen wir nicht: Der Zweite Weltkrieg war letztendlich das Resultat der Kulmination an Konflikten", erinnert Stephens. "Jetzt sehen wir eine ähnliche Entwicklung. Russland, der Iran, China und Nordkorea bilden eine Achse gegen unsere offenen Gesellschaften. Ob das der nächste Weltkrieg wird, weiß ich nicht. Aber ich war noch nie so deprimiert über die Weltlage wie jetzt."