Tsunami-Warnung

Starkes Erdbeben auf Ferieninsel: Dutzende Tote

05.08.2018

Lombok (Indonesien) wurde mit Stärke 7,0 erschüttert - Wiener erlebten Beben auf Bali.

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© APA/AFP/AULIA AHMAD
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Die indonesische Ferieninsel Lombok ist am Sonntag innerhalb einer Woche zum zweiten Mal von einem schweren Erdbeben erschüttert worden. Das Beben hatte eine Stärke von 7,0 und war damit noch gewaltiger als das von vor einer Woche. Die Zahl der Toten sei auf 82 gestiegen, teilte der Katastrophenschutz Montag früh (Ortszeit) mit. Zuvor war von 32 Todesopfern die Rede gewesen.

Hunderte Menschen seien verletzt worden. Zahlreiche Gebäude wurden demnach beschädigt. Unter Einwohnern und Touristen brach Panik aus, Tausende flohen aus ihren Hotels und Häusern ins Freie. Das Zentrum des Bebens, das auch auf der Nachbarinsel Bali zu spüren war, lag rund 18 Kilometer nordöstlich von Lombok in 15 Kilometern Tiefe. Es folgten zahlreiche Nachbeben.

Tsunami-Warnung

Nach dem Beben war zunächst eine Tsunami-Warnung ausgelöst worden, die aber nach kurzer Zeit wieder aufgehoben wurde. Erst vor einer Woche hatte auf Lombok die Erde gebebt. Die Erschütterungen hatten eine Stärke von 6,4 erreicht und viele Bewohner im Schlaf überrascht. 14 Menschen kamen ums Leben. Tausende Häuser wurden beschädigt.

In Indonesien kommt es häufig zu Erdbeben, weil der Staat am sogenannten Pazifischen Feuerring liegt. Dort gibt es besonders viele Vulkane. Auch starke Erdbeben treten oft auf und lösen zum Teil Tsunamis aus.

Österreicher betroffen

Das Beben vor einer Woche hatte sich 50 Kilometer nordöstlich von Lomboks Hauptort Mataram ereignet. Nach dem ersten Erdstoß gab es zwei weitere starke Beben sowie mehr als hundert Nachbeben. Hunderte Gebäude und ein Krankenhaus wurden damals im Erdbebengebiet zerstört. Mehr als 500 Wanderer mussten von einem aktiven Vulkan gerettet werden, wo sie nach dem Erdbeben zunächst festgesessen hatten. Unter den betroffenen Touristen waren auch acht Österreicher.
 
"Es hat ordentlich gewackelt", schilderte der 22-jährige Wiener Clemens Salomon das Beben. Er und seine gleichaltrige Reisebegleiterin Teresa Hermann, ebenfalls aus Wien, hatten es auf der zu Indonesien gehörenden Insel Bali erlebt. "Wir waren zu diesem Zeitpunkt bei der Massage."
 

Ins Freie geflüchtet

Als die Erschütterungen begannen, seien nicht nur die Masseurinnen aus dem Lokal im ersten Stock sofort ins Freie geflüchtet, erzählte Salomon am Telefon. "Tesi sprang vom Massagetisch und lief sogar nackt auf die Straße." Sie war geschockt. Der Schreck über das Erlebte stand der jungen Wienerin laut der Schilderung im Gesicht.
 
"Gefühlt hat es eine halbe Minute lang gewackelt", sagte Salomon weiter. Noch während des Telefonats berichtete er zudem von einem spürbaren Nachbeben.
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