Gipfel in Paris

Starmer attackiert Putin: "Leere Versprechen"

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Der britische Premier Keir Starmer hat die Äußerungen von Kreml-Chef Wladimir Putin hinsichtlich einer Waffenruhe in der Ukraine als "leere Versprechen" bezeichnet.  

Anders als der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj habe Putin gezeigt, "dass er kein ernst zu nehmender Akteur in diesen Friedensgesprächen ist", sagte Starmer vor einem Treffen der "Koalition der Willigen" in Paris am Donnerstag.

Putin spiele mit Blick auf die vereinbarte Waffenruhe im Schwarzen Meer "Spielchen". Während die anderen "in gutem Glauben daran teilnehmen", führe Russland weiterhin verheerende Angriffe auf das ukrainische Volk aus, betonte Starmer. Die USA spielten bei den Waffenruhe-Verhandlungen eine führende Rolle, Selenskyj habe sein Engagement mehrfach unter Beweis gestellt und auch Europa sei bereit, seinen Teil beizutragen, sagte Starmer. "Jetzt muss Putin zeigen, dass er bereit ist, mitzuspielen", fügte er hinzu.

Selenskyj setzt weiter auf US-Unterstützung

Selenskyj setzt unterdessen weiter auf die Unterstützung der USA. "Wir glauben daran, dass die Amerikaner weiterhin unser verlässlicher Partner bleiben", sagte Selenskyj am Mittwoch in einem Interview mit der ARD und anderen europäischen Sendern.

Die Verteidigung der Ukraine und der Schutz der Zivilbevölkerung funktioniere ohne die USA nicht - deswegen sei die Hilfe der USA so wichtig. "Wenn Amerika stark bleibt und nicht nachgibt, werden wir unsere Position auch halten", sagte Selenskyj.

Gleichzeitig kritisierte der ukrainische Präsident, dass sich US-Vertreter von Moskaus Propaganda beeinflussen ließen und russische Narrative aufgriffen. So habe beispielsweise der US-Sondergesandte Steve Witkoff Putin mehrfach einen "freundlichen Kerl" genannt. Dennoch äußerte Selensky die Hoffnung, dass Trump die US-Sanktionen gegen Russland verschärfen wird.

Russland: Pläne in Paris und London für Militärintervention

Russland wirft Frankreich und Großbritannien indes vor, unter dem Deckmantel eines Friedenseinsatzes Pläne für eine "militärische Intervention in der Ukraine" zu schmieden. Eine solche Intervention könnte zu einer direkten militärischen Auseinandersetzung zwischen Russland und der NATO führen, sagt die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, vor Reportern. Russland hat wiederholt von Großbritannien und Frankreich unterstützte Pläne für internationale Truppen zur Absicherung einer Waffenruhe in der Ukraine abgelehnt.

In Paris beraten am Donnerstag rund 30 Staats- und Regierungschefs über die weitere Unterstützung der von Russland angegriffenen Ukraine. Bei dem Treffen der "Koalition der Willigen" geht es vor allem um mögliche Sicherheitsgarantien, falls es zu einer Waffenruhe kommen sollte.

Vertreter der USA hatten in den vergangenen Tagen in Saudi-Arabien getrennte Gespräche mit Russland und der Ukraine über eine mögliche Feuerpause im russischen Angriffskrieg geführt. Dabei hatte es eine Einigung auf eine 30-tägige Waffenruhe auf Energieinfrastruktur sowie im Schwarzen Meer gegeben. Moskau stellte allerdings erneut Bedingungen für die Umsetzung der Waffenruhe.

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