Der oberste Bundeswehr-General hat einen brisanten Verdacht.
Nach dem Absturz eines Frachtflugzeugs am Montag in Litauen geht die Suche nach der Unglücksursache weiter. Bisher ist nicht klar, warum der DHL-Flieger abstürzte – auch Sabotage oder ein Terroranschlag scheinen möglich zu sein. Der Flugzeugabsturz wirft vor allem auch deshalb Fragen und Befürchtungen auf, weil deutsche Sicherheitsbehörden Ende August vor "unkonventionellen Brandsätzen" gewarnt hatten, die von Unbekannten über Frachtdienstleister verschickt werden.
Steckt Russland dahinter?
Carsten Breuer, der Generalinspekteur der Bundeswehr, lässt nun mit einem brisanten Verdacht aufhorchen. Der oberste Bundeswehr-General vermutet in der Talkshow von Sandra Maischberger, dass Putin hinter dem Absturz stecken könnte. „Wir haben schon im Sommer dieses Jahres eine ähnliche Situation erlebt und jetzt ist dort etwas passiert, was in dieses Muster mit hineinpasst“, so Breuer im TV.
Steckt Putin tatsächlich dahinter, dann hätte der Kreml einen hybriden Zustand erzeugt, „der nicht mehr ganz Frieden, aber auch noch nicht ganz Krieg ist“, so der General. „Dazu gehört, dass man austestet, wie weit man gehen kann.“ Auch die deutsche Außenministerin Annalena Baerbock schloss Sabotage nicht aus und fordert volle Aufklärung.
Untersuchungen laufen
Vier Menschen befanden sich an Bord der Maschine, die kurz vor der geplanten Landung in der Nähe des Flughafens von Vilnius in einem Wohngebiet auf den Boden prallte und zerschellte. Eines der Besatzungsmitglieder kam bei dem Absturz Montagfrüh ums Leben, drei weitere - darunter auch ein Deutscher - werden im Krankenhaus medizinisch behandelt. Der Zustand von mindestens einem Besatzungsmitglied soll Medienberichten zufolge ernst sein.
Von den Überlebenden erhoffen sich die Ermittler nun Aufschluss über die Absturzursache. Mit einem der Verletzten konnte nach Angaben von Polizeichef Arunas Paulauskas im Krankenhaus bereits gesprochen werden. Demnach habe es keine Anzeichen auf ungewöhnliche Aktivitäten an Bord oder im Inneren des Flugzeugs gegeben, sagte er am Abend im litauischen Fernsehen. Es scheine, als ob der Flug routinemäßig verlaufen sei und es dann einen Aufprall auf dem Boden gegeben habe.
Das Flugzeug war wenige Kilometer vor dem Flughafen abgestürzt. Weitere Erkenntnisse könnte auch die Überprüfung der Anflugsysteme des Flughafens durch die polnische Flugsicherung bringen, die nach dem Absturz im Zuge einer bereits zuvor geplanten Routineüberprüfung erfolgt ist.
An den Ermittlungen werden sich nach litauischen Angaben auch Experten aus dem Ausland beteiligen. Aus Deutschland sollen vier und aus Spanien zwei Ermittler in Litauen eintreffen, zudem sollen zwölf Personen aus den USA die Suche nach der Unfallursache unterstützen - darunter fünf vom Flugzeughersteller Boeing. Bei der Unglücksmaschine handelt es sich nach Angaben von Swift Air um eine Boeing 737-400. Deren Trümmer waren nach Angaben der Behörden nach dem Absturz mehrere Hundert Meter weit geschlittert und hatten dabei ein Wohnhaus beschädigt. Verletzt wurde dabei niemand.