SPD-Kanzlerkandidat

Steinbrück will Merkel abschießen

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Er will Deutschlands CDU-Kanzlerin Angela Merkel besiegen: SPD-Urgestein Peer Steinbrück (65).

Lange wurde in Deutschland gerätselt, wer bei der nächsten Bundestags-Wahl gegen Kanzlerin Angela Merkel (58) antreten könnte. Nun ist es raus: Peer Steinbrück wird für die Sozialdemokraten ins Rennen gehen, für viele eine herbe Überraschung.

Steinbrück, ein kantiger norddeutscher Polit-Polterer, soll die mächtigste Frau Europas schlagen. Ein packendes Duell, das Deutschland 2013 bevorsteht.

Die meisten haben mit SPD-Charismatiker Frank-Walter Steinmeier gerechnet. Oder mit Sigmar Gabriel. Das SPD-interne Rennen machte jedoch der kühle Finanzmann.

Altkanzler Schmidt über Steinbrück: „Er kann es“
Wer aber ist der Politiker, der „Mama Merkel“ herausfordert? Steinbrück kommt aus Hamburg. Er wirkt kühl und distanziert, ebenso ist sein Polit-Verständnis: Klare, sachliche Lösungen. Seine Rhetorik ist brillant, sein Polit-Stil von SPD-Altkanzler Helmut Schmidt geprägt. Gemeinsam hat er mit Schmidt das Buch Zug um Zug geschrieben.

Steinbrück liebt Schach, sammelt Modell-Nachbauten von Schiffen, spielt Billard, verschlingt Thriller. Er gilt als blitzgescheit, im Gymnasium fiel er jedoch durch, musste Klassen wiederholen.

Seinen politischen Durchbruch hatte er 2008: Als Finanzminister der rot-schwarzen Koalition, in Berlin führte er gemeinsam mit Angela Merkel Deutschland und Europa durch die Finanzkrise.

Über Monate hinweg traten Merkel und Steinbrück gemeinsam auf, legendär sein Versprechen am Höhepunkt der Wirtschaftskrise: „Die Spareinlagen in Deutschland sind sicher.“

Nun will der unbequeme Norddeutsche Merkel schlagen. Derzeit liegt er sechs Prozent hinter Merkel. Die sind aber aufholbar, meinen Experten. Punkten will Steinbrück mit einer beinharten Gangart gegenüber den Finanzmärkten: „Für dieses Ziel ist er der beste Kandidat“, sagt Sigmar Gabriel.

Umfrage zum Duell: 47 % für Steinbrück

Das hätten sich die politischen Beobachter in Berlin wohl nicht gedacht. Die Bild forderte gestern ihre Leser auf, online über die Kanzlerfrage abzustimmen. Bis 16.30 Uhr kreuzten bereits mehr als 100.000 Menschen einen der Kandidaten an. Sie lieferten ein überraschend knappes Ergebnis: 53 % für die regierende Angela Merkel, 47  % für Steinbrück.

(wek)

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