Zu Momenten des Aufruhrs ist es am Sonntagnachmittag bei der Ankunft von Papst Franziskus vor der Marienstatue an der Spanischen Treppe in Rom zum traditionellen Gebet am 8. Dezember gekommen.
Eine spanische Aktivistin, die mit drei anderen Frauen gegen den Stierkampf demonstrierte und bereits über die Absperrung vor der Spanischen Treppe geklettert war, versuchte, eines der Autos des päpstlichen Konvois anzugreifen.
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Die Polizisten und Gendarmen griffen sofort ein, um sie aufzuhalten. Nach wenigen Augenblicken konnte der Papst seinen Weg fortsetzen und die geplante Marienverehrung wie gewohnt beginnen. Die Frauen, neben der Spanierin zwei Deutsche und eine Engländerin, hatten vor ihrer Aktion, die innerhalb von Sekunden durch das Eingreifen der Polizei gestoppt wurde, Plakate gegen den Stierkampf geschwenkt. Die Reaktion des Sicherheitssystems um den Papst habe funktioniert, teilte die italienische Polizei mit.
Die vier Aktivistinnen wurden auf die Polizeistation gebracht. Ihre Lage wird derzeit geprüft. "Stoppt die Segnung der Stierkämpfe" und "Stierkampf ist eine Sünde", hieß es auf ihren Plakaten in verschiedenen Sprachen, die beschlagnahmt wurden.
Papst betete auf dem Spanischen Platz für den Frieden
Papst Franziskus begrüßte zahlreiche behinderte Menschen, die sich vor der Säule versammelt hatten, um mit ihm trotz kaltem und nassem Wetter für den Frieden zu beten. Zahlreiche Gruppen und Persönlichkeiten hatten am Sockel der zwölf Meter hohen Säule, an deren Spitze die bronzene Marienstatue des Bildhauers Giuseppe Obici steht, bereits einen Blumengruß niedergelegt. Den Anfang machte traditionsgemäß die Feuerwehr - zu Ehren der 220 Kameraden, die das Denkmal am 8. Dezember 1857 eingeweiht hatten.
In seinem Gebet erinnerte Franziskus daran, dass sich Rom "auf ein neues Jubiläum vorbereitet, das eine Botschaft der Hoffnung sein wird für die Menschheit, die geplagt wird von Krisen und Kriegen". Mit Blick auf das Heilige Jahr der Hoffnung, das Franziskus am Heiligen Abend mit der Öffnung der Heiligen Pforte am Petersdom feierlich einläuten wird, betete der Papst vor der Muttergottes-Statue auf dem Spanischen Platz für den Frieden. Anwesend war auch der römische Bürgermeister Roberto Gualtieri.
Nach dem Gebet besuchte der Papst das neue "Museo del Corso", in dem Marc Chagalls Werk "Weiße Kreuzigung" ausgestellt wird. In diesem Bild stellt Chagall auf ungewöhnliche Weise eine Mischung aus christlicher und jüdischer Religion dar. Der jüdische Maler glaubte an die Zugehörigkeit Jesu zum verfolgten jüdischen Volk, das er in seinen Kreuzigungsdarstellungen zumeist in den Mittelpunkt der Komposition stellt. Rund um das Kreuz sind verschiedene Szenen dargestellt, die sich auf den jüdischen Glauben beziehen und eine Welt des Schmerzes und des Todes, der Gewalt und des Missbrauchs gegen die jüdische Bevölkerung zeigen.