Terror in Norwegen

Stoltenberg: "Es ist nicht zu begreifen"

24.07.2011


Der Regierungschef hatte beim Gedenkgottesdienst Tränen in den Augen.

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© Reuters
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Norwegen trauert um die fast hundert Toten der beiden Anschläge vom Freitag. Bei einem Trauergottesdienst im Osloer Dom sagte Ministerpräsident Jens Stoltenberg am Sonntag: "Jeder einzelne Tote ist ein unersetzlicher Verlust. Zusammen bedeuten sie eine nationale Tragödie." An dem Gottesdienst nahmen auch König Harald und die norwegische Regierung teil.

Mit den Tränen kämpfend nannte der 52-jährige Regierungschef ihm persönlich bekannte Opfer des Massakers auf der Insel Utöya. Eines von ihnen hatte 20 Jahre in jedem Jahr bei dem Ferienlager mitgewirkt. Ein anderer galt als hoffnungsvoller sozialdemokratischer Nachwuchspolitiker. Stoltenberg sagte: "Getötet, fort, für immer. Es ist nicht zu begreifen."

Premier Stoltenberg verneigte sich vor den Opfern
Bevor der Regierungschef mit seiner Frau die Kirche betrat, hatte er sich vor den zahllosen Blumen verbeugt, die Trauernde rund um die Kirche niedergelegt hatten. Vor der Kathedrale in Oslo versammelten sich am Sonntag hunderte Menschen, um für die mindestens 92 Todesopfer, 97 Verletzten und ihre Angehörigen zu beten, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete. "Wir haben uns im Zeichen der Trauer und der Hoffnung versammelt", sagte der Osloer Erzbischof Ole Christian Kvarme vor den schwarz gekleideten Trauergästen. An dem Gottesdienst nahm auch Eskil Pedersen teil, der Leiter der Arbeiterjugend, deren Sommercamp auf Utöya angegriffen worden war.

Bei dem Massaker auf der Ferieninsel Utöya bei Oslo hatte der Attentäter mindestens 85 Jugendliche aus einem sozialdemokratischen Sommerlager erschossen. Zwei Stunden vorher ließ er eine Autobombe mit 500 Kilogramm Sprengstoff im Osloer Regierungsviertel detonieren. Dabei kamen mindestens sieben Menschen ums Leben.

Während sich in ganz Norwegen trauernde Menschen in Kirchen versammelten, suchten hundert Spezialisten im Tyrifjord nach vier weiterhin Vermissten von der Ferieninsel. Sie waren vor dem mit einem Schnellfeuergewehr und einer Pistole bewaffneten Attentäter geflüchtet und sind wahrscheinlich im Fjord ertrunken. Die Zahl der lebensgefährlich Verletzten in Krankenhäusern nach beiden Anschlägen gab ein Behördensprecher im TV-Sender NRK mit 20 an.

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