Der prominente Häftling auf der Gefängnisinsel wird rund um die Uhr bewacht.
Das angeblich von Dominique Strauss-Kahn angegriffene Zimmermädchen will gegen den Chef des Internationalen Währungsfonds aussagen. Wenn die 32-Jährige aufgefordert werde, sei sie bereit gegen den Franzosen in den Zeugenstand zu treten, sagte ihr Anwalt Jeffrey Shapiro am Dienstag (Ortszeit) dem Sender CNN. Derzeit arbeite sie bereits mit Polizei und Staatsanwaltschaft zusammen. Inzwischen mehren sich aber die Gerüchte, dass es zu einvernehmlichem Sex zwischen dem Top-Banker und dem Zimmermädchen gekommen ist.
Strauss-Kahn ist wegen sechs Straftaten angeklagt: Die schwerwiegendste ist sexueller Missbrauch in einem besonders schweren Fall. Hier ist er gleich in zwei Fällen angeklagt. Dafür drohen ihm 25 Jahre Haft.
Überwachung
Strauss-Kahn ist einem Medienbericht zufolge unter besondere Überwachung zur Verhinderung eines Selbstmords gestellt worden. Wie der US-Fernsehsender NBC am Dienstag (Ortszeit) auf seiner Internetseite unter Berufung auf mit dem Fall Vertraute berichtete, ordnete die Verwaltung der Haftanstalt auf der Gefängnisinsel Rikers Island
in New York die Maßnahme auf Anraten von Ärzten an. Demnach wird die Zelle Strauss-Kahns alle 15 bis 30 Minuten in Augenschein genommen. Der Inhaftierte trage Gefängniskleidung und Schuhe ohne Schuhbänder.
Ein Sprecher der New Yorker Strafvollzugsverwaltung teilte der Nachrichtenagentur AFP auf Anfrage mit, "jeder Gefangene" werde daraufhin untersucht, "ob er sich oder Anderen etwas antun könnte". Informationen über den Gesundheitszustand von Inhaftierten würden jedoch "vertraulich" behandelt.
USA rücken von Strauss-Kahn ab
Wegen der Sex-Affäre hat die US-Regierung den IWF aufgefordert, eine Interimsführung zu ernennen. Er könne sich zwar zu dem konkreten Fall nicht äußern, aber Strauss-Kahn sei derzeit offensichtlich nicht in der Lage, den IWF zu leiten, sagte Finanzminister Timothy Geithner. Es sei daher wichtig, dass das IWF-Direktorium offiziell jemanden einsetze, der für eine Übergangszeit die Führung übernehme. Die USA sind das wichtigste Geberland für den Währungsfonds.