Weltwirtschaft

Streit USA-China überschattet G-20-Gipfel

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Noch gibt es keine Einigung im Konflikt um den Kurs der chinesischen Währung.

Beim G-20-Gipfel in Seoul gibt es offenen Streit über "Exportbremsen" und Währungspolitik. Kurz vor dem offiziellen Beginn des Treffens am Donnerstag habe man nach wie vor keinerlei Einigung über den seit Wochen schwelenden Konflikt zwischen den USA und den beiden Exportmeistern China und Deutschland erreicht, sagte ein Sprecher des Gastgebers Südkorea.

Die Chefunterhändler hätten sich nicht einmal auf ein neues Treffen vor Gipfelbeginn einigen können. Die Unterhändler hätten keinerlei Kompromisse gemacht. "Sie waren nicht in der Lage, einen Mittelweg zu finden", sagte der Sprecher.

Steuerung von Handelsströmen
Die Frage, ob und wie internationale Handelsströme politisch gesteuert werden sollen, steht im Mittelpunkt des zweitägigen Treffens der führenden Industrienationen in der südkoreanischen Hauptstadt. Die USA werfen China vor, den Kurs des Yuan künstlich niedrig zu halten, um sich dadurch Wettbewerbsvorteile zu sichern. Die USA leiden unter einem chronischen Handelsbilanzdefizit: Sie importieren zu viel und exportieren zu wenig. Die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel hat klargestellt, dass sie konkrete Zusagen über einen Abbau deutscher Handelsbilanzüberschüsse unbedingt vermeiden will.

Merkel und Obama bekräftigen Zusammenarbeit

Deutschland und die USA wollen jedoch auch nach den jüngsten Streitigkeiten über die Krisenpolitik weiterhin eng zusammenarbeiten. "Das ist absolut notwendig", sagte die deutsche Bundeskanzlerin Angela Merkel am Donnerstag vor einem Gespräch mit US-Präsident Barack Obama. "Auf diesem wichtigen Treffen werden wir, glaube ich, auch gemeinsame Verantwortung übernehmen, damit das Signal, das von diesem Treffen ausgeht, eines ist, das das Wachstum weiter voranbringt", sagte Merkel.

USA/Deutschland: Afghanistan und Wirtschaft im Mittelpunkt

Obama sagte, Deutschland und die USA seien enge Partner in vielerlei Hinsicht. Er werde mit Merkel sowohl über die Afghanistan-Frage als auch über wirtschaftliche Themen sprechen. Er sei zuversichtlich, gemeinsam mit der Kanzlerin auf dem Weg zu einem nachhaltigen und ausgewogenen Wachstum voranzukommen.

Obama betont Bedeutung der USA
Obama hält der Kritik an seiner Wirtschaftspolitik die Bedeutung der USA für die Weltwirtschaft entgegen. Das Beste, was die USA für die globale Wirtschaft tun könnten, sei zu wachsen, sagte Obama nach einem Treffen mit dem südkoreanischen Präsidenten Lee Myung Bak am Donnerstag in Seoul.

Kritik an US-Geldpolitik
Hintergrund der Kritik ist auch der Kauf amerikanischer Staatsanleihen in Höhe von 600 Mrd. Dollar (436 Mrd. Euro) durch die US-Zentralbank. Der Schritt, mit dem die Konjunktur angekurbelt werden soll, stößt auch bei Bundeskanzlerin Angela Merkel auf Skepsis.

Merkel befürchtet "neue Blasen"
Merkel (CDU) warnte die USA wegen deren Geldpolitik vor neuen Risiken für die Weltwirtschaft. Kein Mensch könne Interesse "an neuen Blasen haben", sondern alle müssten sehen, dass das Wachstum diesmal in der Weltwirtschaft nachhaltiger und dauerhafter als vor einigen Jahren sei.

Obama: Ausgewogenes und nachhaltiges Wachstum
Vor dem fünften G-20-Gipfel in der südkoreanischen Hauptstadt sagte Obama, die Abschlusserklärung am Freitag müsse Ausgangspunkt für ein ausgewogenes und nachhaltiges Wachstum sein. Der Gipfel der 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G-20) in Südkorea beginnt am Donnerstagabend und endet am Freitagnachmittag.



 

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