Auf dem Campus

Student erschießt Eltern an US-Uni

03.03.2018

Alle anwesenden Studenten und Lehrenden mussten sich in Unterrichtsräumen verbarrikadieren.

Zur Vollversion des Artikels
© Reuters, AFP
Zur Vollversion des Artikels
Nach den tödlichen Schüssen auf seine Eltern auf einem Universitäts-Campus im US-Staat Michigan ist der mutmaßliche Schütze festgenommen worden. Der 19-jährige Student James Eric Davis befinde sich seit Samstag früh in Gewahrsam, teilte die Polizei mit. Nach Universitätsangaben entdeckte ein Zugpassagier kurz nach Mitternacht den Flüchtigen und alarmierte die Polizei.
 

Eltern erschossen

Davis hatte laut Polizei Freitag früh im Wohnbereich der Central Michigan University in der Stadt Mount Pleasant seine Eltern erschossen. Nach den Schüssen ordnete die Polizei die Sperrung des gesamten Campus an. Alle anwesenden Studenten und Lehrenden mussten sich in ihren Unterrichtsräumen verbarrikadieren, während die Polizei mit Hubschraubern und Spürhunden das Gelände absuchte. Erst nach mehr als sieben Stunden durften sie wieder ins Freie, während die Suche nach dem Flüchtigen weiterging.
 
Die Tat hatte offenbar familiäre Hintergründe. Ein Sprecher der Universitätspolizei sprach von einem "häuslichen" Streit in dem Studentenwohnheim.
 

Polizeibekannt

Davis war der Polizei bekannt: Der 19-Jährige war den Angaben zufolge in der Nacht vor der Tat mit einem Drogenproblem - einer Überdosis oder einer körperlichen Reaktion auf Rauschgifteinnahme - von der Polizei ins Krankenhaus gebracht worden. Von dort wurde er einige Stunden später entlassen. Seine Eltern stammten aus der Nähe von Chicago, sein Vater war Polizist. Offenbar waren sie auf dem Campus zu Besuch.
 
Unklar war zunächst, mit welcher Waffe Davis schoss und woher er sie hatte. Der US-Staat Michigan erlaubt Waffenbesitzern mit einer Lizenz, ihre Schusswaffen verdeckt bei sich zu tragen. Auf dem Campus der Universität aber sind Waffen verboten.
 
In den USA gibt es immer wieder Zwischenfälle mit Schusswaffen an Schulen und Hochschulen. Zuletzt hatte ein Blutbad am Valentinstag an einer Oberschule in Florida für Entsetzen gesorgt. Der 19-jährige Täter, ein ehemaliger Schüler der High School in Parkland, erschoss 17 Menschen mit einem Schnellfeuergewehr. Nach der Tat wurden die Forderungen nach einer Änderung der laxen US-Waffengesetze lauter.
Zur Vollversion des Artikels