Rücktritt der Regierung von Plamen Orescharski wird gefordert.
Protestierende Studenten in Bulgarien haben die Gebäude der Universität Sofia im Zentrum der Hauptstadt komplett besetzt, wie Medien am Montag berichten. Offenbar wollen die Studenten die Gebäude erst nach einem Rücktritt der sozialistisch geführten Regierung räumen. Auch für heute angesetzte Staatsexamina sollten der Aktion zum Opfer fallen.
Laut Medien wird nur Dozenten der Zutritt gestattet, die ihre Unterstützung für den Protest erklärt haben. Eine ausdrückliche Ausnahme gelte für Rektor Iwan Iltschew, der anfangs die Studenten unterstützte, sich dann aber gegen die Besetzung ausgesprochen hatte, und seine Stellvertreter.
Die Verwaltungsangestellten, die bis vorige Woche trotz Besetzung ihre Arbeit fortsetzten konnten, werden demnach nicht mehr eingelassen. Dasselbe gilt erstmals auch für Journalisten, die zuvor sogar live aus der Universität berichteten.
Die Proteste in Sofia gegen die Regierung von Premier Plamen Orescharski dauern seit über 150 Tagen an. Die regierungskritischen Demonstranten werfen dieser vor, sich von den Interessen reicher Oligarchen leiten zu lassen und undurchsichtig zu handeln. Die Studenten fordern mehr Moral in der Politik.