Zweites Unabhängigkeitsreferendum "höchst wahrscheinlich".
Nach dem Brexit-Votum hält Schottlands Regierungschefin Nicola Sturgeon ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit ihres Landesteils für "höchst wahrscheinlich". Das Vereinigte Königreich, für das Schottland 2014 gestimmt habe, "existiert nicht mehr", sagte Sturgeon am Sonntag dem Rundfunksender BBC.
Bei dem ersten Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands im September 2014 hatte sich eine Mehrheit für den Verbleib in Großbritannien ausgesprochen. "Das wird keine Wiederholung des Referendums von 2014", sagte Sturgeon. "Der Kontext und die Umstände haben sich dramatisch verändert."
Bei dem Brexit-Referendum hatten am Donnerstag 51,9 Prozent aller Briten für einen Ausstieg aus der Europäischen Union gestimmt. Dabei sprachen sich die Wähler in Schottland allerdings mit 62 Prozent klar für einen Verbleib des Königreichs in der EU aus.
Am Samstag kam das schottische Kabinett zu einer Dringlichkeitssitzung zusammen, um über die Folgen des Brexit-Votums zu beraten. Im Anschluss daran sagte Sturgeon, es sei vereinbart worden, "die rechtlichen Voraussetzungen" für ein mögliches neues Referendum zu schaffen. Laut einer aktuellen Umfrage für die "Sunday Times" sind 52 Prozent der Schotten für eine Trennung von Großbritannien.