Indien
Suche nach menschenfressendem Löwen
14.06.2016
Nachdem drei Menschen getötet wurden, wurde ein Rudel eingefangen.
Eine Forstschutzbehörde hat in Indien 18 Löwen eingefangen, nachdem in den vergangenen Monaten drei Menschen durch Raubkatzen getötet worden waren. Es handelt sich um vom Aussterben bedrohte asiatische Löwen. Das bestätigte am Dienstag der Chef der Forstschutzbehörde des westindischen Bundesstaats Gujarat, J.A. Khan.
Der in Gujarat gelegene Gir-Nationalpark ist der einzige Ort, an dem die Tiere noch in freier Wildbahn vorkommen. Dort hatten die Behörden das Löwenrudel eingefangen, nachdem Anrainer dies gefordert hatten. In den vergangenen drei Monaten haben die Raubkatzen demnach drei Dorfbewohner getötet, darunter einen elfjährigen Buben.
"Wir werden nun überprüfen, welcher der Löwen die Menschen angegriffen hat", sagte Khan. "Wir können durch Blut- und Stuhlproben feststellen, welcher der Löwen menschliches Fleisch verdaut hat." Nur der für die Angriffe verantwortliche Löwe solle anschließend in einen Zoo gebracht werden, die übrigen wolle man wieder freilassen.
Laut lokalen Medien sind Löwenattacken im Gir-Nationalpark sehr selten. Demnach wurden noch nie zuvor so viele Löwen von den Behörden eingefangen. Die steigende Zahl der Tiere zwinge aber einige Rudel, die Grenzen des Nationalparks zu verlassen. Aktuell leben laut Schätzungen etwa 520 Löwen in dem Nationalpark.