In Somalia hat am Donnerstag eine groß angelegte Suche nach der von der islamistischen Terrormiliz Al Shabaab verschleppten Besatzung eines notgelandeten Frachtflugzeugs begonnen. Die Islamisten hatten nach somalischen Behördenangaben die zwölf Besatzungsmitglieder am Vortag in ihre Gewalt gebracht.
Das US-Verteidigungsministerium in Washington bestätigte, es habe in Somalia einen Zwischenfall mit einem Flugzeug gegeben. Es stamme aber nicht aus den USA und es seien keine US-Bürger an Bord gewesen.
Ein örtlicher Behördensprecher der Region Unter-Shabelle im Südosten Somalias etwa 100 Kilometer südlich von der Hauptstadt Mogadischu hatte am Mittwochabend mitgeteilt: "Ich bestätige, dass sich die Mannschaft und das Flugzeug in den Händen der Al Shabaab befinden." An der Suche seien neben Soldaten der im Lande stationierten Truppen der Afrikanischen Union (AU) auch "westliche Militärexperten" beteiligt. Konkrete Angaben machte er dazu aber nicht.
Nach somalischen Angaben war das Flugzeug in Kenias Hauptstadt Nairobi gestartet. Es sollte Versorgungsgüter für Truppen der Afrikanischen Union zum Militär-Flughafen Ballidogle in Somalia bringen. In starkem Regen habe es am frühen Nachmittag notlanden müssen.
Kämpfer der Terrormiliz hätten das Wrack der Maschine angeblich mit Ästen und Büschen gegen eine Entdeckung aus der Luft getarnt. Nach unbestätigten Berichten sucht das US-Militär vom Stützpunkt Ballidogle aus mit Drohnen nach der Maschine. Die AU hat mehr als 22.000 Soldaten in Somalia stationiert, die im Kampf gegen Al Shabaab im Einsatz sind.