Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain.
Washington/Ramallah. Nach den Vereinigten Arabischen Emiraten und Bahrain hat Angaben der US-Regierung zufolge nun auch der Sudan eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel angekündigt. Das teilte der Vizesprecher des Weißen Hauses, Judd Deere, am Freitag unter Berufung auf US-Präsident Donald Trump auf Twitter mit. Es handle sich um "einen weiteren bedeutenden Schritt zur Schaffung von Frieden im Nahen Osten".
Das Weiße Haus hatte zuvor mitgeteilt, Trump habe den Kongress über seine Absicht informiert, den Sudan von der berüchtigten US-Liste staatlicher Unterstützer von Terroristen zu streichen.
Im Gegenzug hatte sich der Sudan bereit erklärt, amerikanische Terror-Opfer und deren Angehörige zu entschädigen. Die Zahlung von 335 Millionen Dollar (283,39 Mio. Euro) durch die Übergangsregierung des Sudan sei eingegangen, teilte das Weiße Haus am Freitag mit.
Wasel Abu Youssef vom Exekutivkomitee der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), kommentierte den Schritt in einer ersten Stellungnahme mit den Worten, die Entscheidung des Sudan sei "ein erneuter Stich in den Rücken" der Palästinenser.
Zugang zu Hilfen multilateraler Geberinstitutionen
Die Einstufung des Sudans als Terror-Staat hat das Land im Nordosten Afrikas international isoliert. Nach einer Streichung von der Liste dürfte es unter anderem für internationale Firmen und Banken einfacher werden, im Sudan Geschäfte zu machen. Zudem kann die Regierung in Khartoum damit auch leichter wieder Zugang zu Hilfen multilateraler Geberinstitutionen bekommen, etwa vom Internationalen Währungsfonds (IWF). Auf der Terror-Liste der USA stehen sonst nur noch die Staaten Nordkorea, Iran und Syrien. Der Sudan wurde dort seit 1993 aufgeführt.