Südafrika
Hai-Attacke auf ÖVP-Politiker
23.03.2014Fritz Burgstaller starb am gefährlichsten Strand der Welt – trotz eindeutiger Warnungen.
Die Hiobsbotschaft verbreitete sich im Mühlviertel Sonntagfrüh wie ein Lauffeuer: Der beliebte Ingenieur, ÖVP-Gemeinderat (Hofkirchen im Mühlkreis) und Familienvater Fritz Burgstaller (66) starb beim Badeurlaub in Südafrika, nachdem ihn ein Hai angegriffen hatte. „Ich bekam per SMS die traurige Nachricht und konnte es zuerst gar nicht fassen. Das ist ein Schlag für die ganze Gemeinde“, trauert Bürgermeister Martin Raab.
Augenzeugin: »Plötzlich trieb seine Leiche im Meer«
Das Unglück passierte am Samstag, kurz vor 15 Uhr, am „Zweiten Strand“ der Hafenstadt Port St. Johns im Südosten Südafrikas: Die Sonne knallte vom Himmel, als Burgstaller sich mit anderen Urlaubern ins Wasser wagte und Abkühlung suchte. Nur Minuten später beobachtete Anrainerin Cat Yazbek das Unvorstellbare: „Seine Leiche trieb plötzlich im Wasser. Es war schrecklich.“ Sie rief sofort die Wasserretter, doch deren Einsatz kam zu spät.
Foto: TZ Österreich
Gattin Margit musste
das Unglück mit ansehen
Unfassbar: Burgstallers Gattin Margit musste den Todeskampf vom Strand aus mit ansehen. Die beiden waren zusammen mit einer Reisegruppe aus Oberösterreich zehn Tage zuvor nach Südafrika aufgebrochen. Die Botschaft hat angeboten, sie und die anderen Touristen psychologisch zu betreuen.
Der Strandabschnitt gilt als der gefährlichste der Welt, seit 2007 gab es acht tödliche Hai-Angriffe. Biologe Robert Riener sagt zu ÖSTERREICH: „Haie können dort auf Futterjagd bis ins Flachwasser kommen.“
Spielpartner: »Sein Tod reißt tiefes Loch in Gruppe«
Burgstaller hinterlässt neben seiner Ehefrau zwei erwachsene Töchter und einen Sohn. Der leidenschaftliche Sportler war viel auf Reisen, liebte Segelturns. Zu Hause in Hofkirchen engagierte er sich bei der Feuerwehr, spielte leidenschaftlich Tarock.
„Der Fritz war ein lustiger und angenehmer Mensch. Sein Tod reißt ein großes Loch ins unsere Gruppe“, sagt Tarock-Spielpartner Klemens Wipplinger im Gespräch mit ÖSTERREICH.
(ort, prj, kor)
Experte: "Haie auch im Flachwasser"
ÖSTERREICH: Wie erklären Sie sich die Attacke des Hais auf den Österreicher?
Robert Riener: Normalerweise passieren Hai-Angriffe dort, wo es viel Nahrung gibt. Haie fressen Säugetiere und große Fische, sein Futtertrieb hat ihn zu diesem Strand getrieben. Haie sind Einzelgänger, können bis ins Flachwasser kommen.
ÖSTERREICH: Warum griff der Hai den Mann an?
Riener: Der Hai hat das Opfer mit Futter verwechselt, ich gehe davon aus, dass er nach schweren Verletzungen verblutet sein muss.
ÖSTERREICH: Musste sich das Opfer der Gefahr bewusst sein?
Riener: Normal ist es am Strand und im Meer sicher. Wenn aber bekannt ist, dass das der gefährlichste Strand der Welt ist, würde ich persönlich Baden dort meiden.
Gefahr: Haie greifen 100 Mal pro Jahr an
Jährlich sterben weltweit bis zu 15 Menschen, nachdem sie von Haien angegriffen wurden.
Aus Daten des International Shark Attack File (ISAF) geht hervor, dass es weltweit pro Jahr zu 100 Hai-Attacken mit bis zu 15 Todesopfern kommt.
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- 2008 verblutete ein österreichischer Anwalt aus Wien (49) im Spital, nachdem ihm nahe der Bahamas ein Bullenhai ein Bein abgetrennt hatte.
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