Trotz Warnung

Südkorea begann Militärübung

06.12.2010


Südkorea startete eine Schießübung mit Kriegsschiffen und Artillerie.

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Ungeachtet der Warnungen Nordkoreas hat Südkorea am Montag eine umfassende neue Militärübung begonnen. Die Streitkräfte des Landes starteten nach Angaben des Generalstabs eine Schießübung mit Kriegsschiffen und Artillerie. Demnach fand das Manöver an 29 Orten statt, darunter auf einer von fünf Inseln im Gelben Meer nahe der Seegrenze zu Nordkorea.

Nordkorea hatte am 23. November Granaten auf die südkoreanische Insel Yeonpyeong an der Seegrenze abgefeuert. Bei dem Angriff wurden vier Südkoreaner getötet, zwei Soldaten und zwei Zivilisten. Nordkorea hatte erklärt, die Südkoreaner hätten das Feuer eröffnet. Südkorea hielt nach eigenen Angaben kurz vor dem Beschuss durch Nordkorea ein reguläres Militärmanöver vor der Westküste ab. Die Testgeschoße seien allerdings in Richtung Westen und nicht in Richtung Norden abgefeuert worden, wurde betont. Südkorea veranstaltete nach der Eskalation bereits mit seinem engen Verbündeten USA ein mehrtägiges Seemanöver.

Nordkorea: "Versuch, Krieg auszulösen"
Das stalinistisch geführte Nordkorea hatte Südkorea am Sonntag vor der bevorstehenden Schießübung gewarnt. Diese sei "ein Versuch, Krieg auszulösen", hieß es bei der staatlichen Nachrichtenagentur KCNA. Am Montag wollen die USA, Südkorea und Japan in Washington über eine Nordkorea-Strategie beraten. Südkorea und Nordkorea befinden sich seit dem Korea-Krieg (1950-53) mangels eines Friedensabkommens offiziell weiterhin im Kriegszustand.

China besorgt über Konflikt
Der chinesische Präsident Hu Jintao hat sich in einem Telefonat mit US-Präsident Barack Obama über die Lage auf der koreanischen Halbinsel tief besorgt gezeigt. Wenn damit nicht richtig umgegangen werde, könne der Konflikt außer Kontrolle geraten, sagte Hu. Obama erklärte nach Angaben der US-Regierung, man habe ein gemeinsames Interesse an Stabilität in der Region. Er forderte demnach China zur Zusammenarbeit auf. Man müsse Nordkorea klarmachen, dass die Provokationen untragbar seien.

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