Franziskus richtete Aufruf zur Einheit an beide Staaten bei Messe in Seoul.
Papst Franziskus hat die Völker der verfeindeten Nachbarstaaten Nord- und Südkorea bei einem Gottesdienst in Seoul zur Versöhnung aufgerufen. "Alle Koreaner sind Brüder und Schwestern, Mitglieder derselben Familie, ein Volk", sagte er bei der Messe am Montag vor Gläubigen in der südkoreanischen Hauptstadt. Nur Vergebung könne zu Aussöhnung führen, auch wenn dies "unmöglich" erscheine.
Anschließend bat der Papst am letzten Tag seiner Südkorea-Reise zu einem gemeinsamen Friedensgebet. An der Messe in der Myeongdong-Kathedrale nahm auch Südkoreas Präsidentin Park Geun-hye teil.
Die Teilung der koreanischen Halbinsel im Jahr 1948 wurde durch den Korea-Krieg (1950-53) vollzogen, der ohne ein Friedensabkommen endete. Formell befinden sich die beiden Nachbarstaaten noch immer im Kriegszustand. Die Anreise von Katholiken aus dem stalinistisch geführten Norden zu den Gottesdiensten des Papstes in Südkorea wurde von der Regierung in Pjöngjang untersagt.
Überschattet wurde der Papstbesuch von nordkoreanischen Raketentests und dem Beginn einer gemeinsamen Militärübung Südkoreas mit den USA am Montag. Pjöngjang wertete das Manöver als "gefährliche" Übung für einen Atomkrieg und drohte mit militärischen Vergeltungsschlägen.
Franziskus war am Donnerstag in Seoul eingetroffen. Für das Oberhaupt der katholischen Kirche ist es die erste Asienreise überhaupt. Offizieller Anlass des Besuchs waren die Jugendtage der asiatischen Katholiken.