AKW explodiert

Super-GAU bedroht die Welt

12.03.2011

Explosion im AKW: Angst vor zweitem Tschernobyl

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© Reuters
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In Japan kam es gestern zu Nachbeben. Viel schlimmer ist aber die Katastrophe, die dem AKW, 250 Kilometer nördlich von Tokio, droht.  
Tokio. Fukushima, 15.36 Uhr, am Tag danach. Die furchtbare Explosion bestätigt die schlimmsten Albträume. Die Detonation lässt das Kernkraftwerk erzittern, riesige Brocken fliegen weg, eine riesige hellgraue Rauchwolke steigt über dem AKW auf.
Die Welt steht im Bann eines neuen Tschernobyl. Genau 25 Jahre nach dem verheerenden Unfall in der Ukraine ist ein weiterer Super-GAU zu befürchten.
Am Tag nach dem schlimmsten Erdbeben in der Geschichte Japans (dem fünftstärksten aller Zeiten), das mit der Stärke 8,9 einen Tsunami ausgelöst und damit Tausende Menschen getötet hatte, erschüttert ein Nachbeben die Atomanlage Fukushima, nur 250 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Es kommt zur Explosion.
Danach überschlagen sich die Ereignisse, die Verunsicherung steigt mit jeder Minute. Erste Meldungen im TV-Sender NHK sprechen davon, dass Reaktordach und -mauern eingestürzt wären. Die Kernschmelze – der Super-GAU – hätte bereits eingesetzt. Helikopter kreisen über dem AKW, vier verletzte Arbeiter werden geborgen. Erst werden alle Menschen im Umkreis von zehn Kilometern in Sicherheit gebracht, dann wird die Evakuierungszone auf 20 km ausgeweitet.


Regierung: Eine noch nie da gewesene Katastrophe
Auf den Straßen zwischen Tokio und dem Norden herrscht Chaos (siehe rechts). Ganze Autokolonnen fliehen in den Süden. In den Supermärkten der Hauptstadt kommt es zu Hamsterkäufen. In der ­Millionen-Metropole Tokio werden für die Nacht zum Sonntag flächendeckende Stromabschaltungen angekündigt. Die Behörden verteilen Jod-Tabletten.
Die Meldungen, die wir hören, sind immer widersprüchlicher. Gegen 21 Uhr spricht ein Regierungssprecher von einer „noch nie da gewesenen Katastrophe“. Andererseits tritt kurz darauf Premierminister Naoto Kan (in blauer Arbeiter-Kluft) im TV auf: Die Lage sei ernst, aber er dementiert, dass die so gefährliche Kernschmelze bereits begonnen hätte.
Radioaktive Strahlung erreichte 20-fachen Wert
Dann der Versuch einer Entwarnung: Das Reaktorgehäuse sei unmittelbar nicht beschädigt, der Einsturz hätte nur die äußerste Hülle betroffen. Es gebe derzeit kein bedrohliches radioaktives Leck.
Die Strahlung in der unmittelbaren Umgebung war laut NHK gestern Nachmittag zwanzig Mal so hoch wie normal. Um den Reaktor wurde Cäsium nachgewiesen.
Laut der AKW-Betreiberfirma Tepco sei die radioaktive Strahlung aber nicht aus dem beschädigten Reaktor entwichen, sondern durch gezieltes Dampfablassen, um den Druck innerhalb des Reaktors zu senken.
In der Nacht wurde versucht, die Brennstäbe mit Meerwasser zu kühlen. Der ehemalige Chef der deutschen Atomaufsicht, Wolfgang Renneberg, sah aber gestern keine Möglichkeit mehr, den Atomreaktor Fukushima unter Kontrolle zu bringen. Renneberg: „Das ist das klassische Szenario, das den sogenannten Super-GAU umschreibt.“ Der Reaktor sei nicht mehr zu kühlen.
Und: „Das ist das, was in manchen Kinofilmen inszeniert wurde.“In Japan kam es gestern zu Nachbeben. Viel schlimmer ist aber die Katastrophe, die dem AKW, 250 Kilometer nördlich von Tokio, droht.  
Tokio. Fukushima, 15.36 Uhr, am Tag danach. Die furchtbare Explosion bestätigt die schlimmsten Albträume. Die Detonation lässt das Kernkraftwerk erzittern, riesige Brocken fliegen weg, eine riesige hellgraue Rauchwolke steigt über dem AKW auf.
Die Welt steht im Bann eines neuen Tschernobyl. Genau 25 Jahre nach dem verheerenden Unfall in der Ukraine ist ein weiterer Super-GAU zu befürchten.
Am Tag nach dem schlimmsten Erdbeben in der Geschichte Japans (dem fünftstärksten aller Zeiten), das mit der Stärke 8,9 einen Tsunami ausgelöst und damit Tausende Menschen getötet hatte, erschüttert ein Nachbeben die Atomanlage Fukushima, nur 250 Kilometer nördlich der Hauptstadt. Es kommt zur Explosion.
Danach überschlagen sich die Ereignisse, die Verunsicherung steigt mit jeder Minute. Erste Meldungen im TV-Sender NHK sprechen davon, dass Reaktordach und -mauern eingestürzt wären. Die Kernschmelze – der Super-GAU – hätte bereits eingesetzt.
Helikopter kreisen über dem AKW, vier verletzte Arbeiter werden geborgen. Erst werden alle Menschen im Umkreis von zehn Kilometern in Sicherheit gebracht, dann wird die Evakuierungszone auf 20 km ausgeweitet.
 

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