Syrien
Handy-Signal der Wiener Mädchen geortet?
22.04.2014
Zeitung: Spur des türkischen Geheimdienstes führt in Al-Kaida-Gebiet.
Neue Hinweise zum Aufenthaltsort jener Wiener Mädchen
, die Anfang April Richtung Syrien aufbrachen, um dort zu kämpfen: Der türkische Geheimdienst habe das Handysignal einer der beiden in Nordsyrien geortet, berichtete die türkische Zeitung "Hürriyet" am Dienstag. Das Gebiet an der Grenze zur Türkei ist unter Kontrolle des Al-Kaida Ablegers Islamischer Staat des Irak und der Levante (ISIL).
Bei der Wiener Polizei hieß es dazu, man habe keine entsprechenden Berichte von türkischer Seite erhalten. "Hürriyet" hatte zuvor von einer "intensiven Zusammenarbeit" zwischen Interpol, der österreichischen Polizei und den türkischen Behörden berichtet.
Aufgrund neuer Technologien sei es möglich gewesen, ein Signal zuzuordnen, obwohl die Mobiltelefone der Mädchen abgeschaltet seien, zitiert das Blatt eine offizielle Stelle: "Sollten die Mädchen in der Hand von Al-Kaida in Syrien sein, glauben wir nicht, dass sie lange am gleichen Ort festhalten werden. Insbesondere, da sich die internationale Aufmerksamkeit auf die Mädchen konzentriert."
Die beiden Mädchen, Samra K. (16) und Sabina S. (15) sind seit dem 10. April aus Wien abgängig. Nach Angabe ihrer Eltern, bosnische Flüchtlinge, die in den 1990er-Jahre nach Österreich kamen, kündigten sie schriftlich an, in Syrien für den Islam kämpfen zu wollen. Gesichert ist gegenwärtig nur, dass sie über Ankara ins südtürkische Adana flogen - eine klassische Reiseroute für ausländische Syrien-Kämpfer.
Was danach passierte, ist Gegenstand von Gerüchten und Spekulationen. Die beiden sollen mittlerweile mit "Männern aus den Reihen der Rebellen" verheiratet sein und hielten sich in einem Extremisten-Trainingscamp auf, berichtete die britische "The Daily Mail" unter Verweis auf nicht näher genannte österreichische Behörden. Möglicherweise hätten die Mädchen ihren Plan bereits wieder aufgegeben und würden sich irgendwo verstecken, Facebook-Postings in ihrem Namen könnten gefälscht sein, heißt es aus anderen Quellen.