Bei Damaskus
Syrien: Mehr als 60 Rebellen getötet
07.08.2013CIA-Vizechef nennt Syrien größte Gefahr für US-Sicherheit.
Die syrische Armee hat nach Angaben von Aktivisten mindestens 62 Rebellen bei Damaskus getötet. Die Aufständischen seien im Morgengrauen westlich der Industriestadt Adra in einen Hinterhalt gelockt worden, teilte die in London ansässige Beobachtungsstelle für Menschenrechte am Mittwoch mit. Acht weitere Rebellen gälten noch als vermisst.
Der Aufstand gegen den syrischen Präsidenten Bashar al-Assad hatte Mitte März 2011 begonnen. Er entwickelte sich zu einem blutigen Bürgerkrieg, in dem nach Angaben der Vereinten Nationen bereits mehr als 100.000 Menschen getötet wurden. Millionen weitere wurden aus ihrer Heimat vertrieben. Assad hatte am Sonntag angekündigt, er werde den Aufstand "mit eiserner Faust" niederschlagen.
Die oppositionsnahe Beobachtungsstelle wertet Informationen von Informanten in Syrien aus. Ihre Angaben können von unabhängiger Seite nur schwer überprüft werden.
CIA-Vizechef nennt Syrien größte Gefahr für US-Sicherheit
Der Bürgerkrieg in Syrien stellt laut dem CIA-Vizechef Michael Morell die derzeit größte Bedrohung für die Sicherheit der Vereinigten Staaten dar. Inzwischen würden jeden Monat mehr radikal-islamische Kämpfer aus dem Ausland nach Syrien strömen als dies im Irak zum Höhepunkt des dortigen Konflikts der Fall gewesen sei, sagte der stellvertretende Leiter des US-Auslandsgeheimdiensts in einem am Mittwoch im "Wall Street Journal" veröffentlichten Interview. Er warnte zudem vor der Verfügbarkeit von Waffen.
Sollte die syrische Regierung fallen, würden deren Waffen frei zugänglich sein wie nach dem Sturz von Libyens Machthaber Muammar Gaddafi im Herbst 2011, warnte Morell. Die Waffen aus Libyen hatten wesentlich zur Eskalation des Konflikts in Mali beigetragen. Morell nannte den Konflikt in Syrien die "wohl wichtigsten Frage in der Welt heute", da der Krieg seiner Ansicht nach auf den Sturz von Präsident Bashar al-Assad zusteuert. Zudem drohe die Gewalt über die Grenzen in den Libanon, Jordanien und in den Irak zu schwappen.