Ziel bei Damaskus
Syrien meldet israelischen Luftangriff
30.01.2013
Israel zeigt sich wegen Einsatz chemischer Waffen besorgt.
Das syrische Regime hat die israelische Luftwaffe beschuldigt, Ziele nahe der Hauptstadt Damaskus bombardiert zu haben. Die Kampfjets hätten am Mittwoch ein Forschungszentrum für militärische Zwecke attackiert, hieß es in der von syrischen Staatsmedien verbreiteten Erklärung. Zuvor hätten syrische Oppositionskräfte vergeblich versucht, die betroffene Siedlung Jarmaya im Grenzgebiet zum Libanon einzunehmen. Die Lage blieb am Abend zunächst unübersichtlich.
Ein israelischer Militärsprecher sagte der Deutschen Presse-Agentur, derartige Berichte würden nicht kommentiert. Nach syrischen Angaben sollen bei den Angriffen zwei Menschen getötet worden sein. Dies meldete die israelische Zeitung "Haaretz" unter Berufung auf das syrische Staatsfernsehen.
Zuvor hatte es bereits Spekulationen gegeben, Israels Luftwaffe habe einen Waffenkonvoi auf syrischem Territorium an der Grenze zum Libanon angegriffen. Dabei solle es sich möglicherweise um Waffenlieferungen an die Hisbollah gehandelt haben. Aus dem Libanon wurde dies dementiert. "Die Meldungen über einen israelischen Angriff an der syrisch-libanesischen Grenze entbehren jeder Grundlage", meldete die staatliche Nachrichtenagentur NNA . Allerdings teilten die libanesischen Streitkräfte mit, israelische Flugzeuge seien in der Nacht auf Mittwoch in den südlibanesischen Luftraum eingedrungen. "Jets haben die Region um Mitternacht herum in geringer Höhe überflogen, und es war ein Geräusch wie vom Durchbrechen der Schallmauer zu hören", sagte eine Quelle im Sicherheitsapparat der dpa. Die UN-Truppen im Libanon betonten, sie hätten keine Informationen über einen möglichen Angriff.
Israel ist sehr besorgt, dass Chemiewaffen und hochmoderne Waffensysteme aus dem umkämpften Syrien in die Hand der schiitischen Hisbollah-Milizen im Südlibanon fallen könnten. Der israelische Minister für Regionale Entwicklung, Silvan Shalom, hatte erst am Sonntag betont, Israel werde Maßnahmen ergreifen, um das zu verhindern.