Washington
Syrien: So kämpft Obama für Militärschlag
02.09.2013Obama bringt mehr Kriegsschiffe in Stellung: Doch der Kongress bleibt skeptisch.
US-Präsident Barack Obama lässt trotz der vorläufigen Atempause die Vorbereitungen für einen Luftkrieg gegen Syriens Despoten Bashar Al-Assad voll weiterlaufen. Der atombetriebene Flugzeugträger USS Nimitz und vier Zerstörer nahmen Kurs auf das Rote Meer. Die Flotte soll sich dort als Verstärkung bereithalten, so das Pentagon.
Im östlichen Mittelmeer verbleiben die fünf Zerstörer der Sixth Fleet sowie die U-Boote „Florida“ und „Ohio“ weiter in Angriffsposition: Sie sind beladen mit 500 Tomahawk Cruise Missiles. Die sollen bei Obamas geplantem Strafkrieg wegen Assads Giftgasmassaker am 21. August (1.429 Tote) Kommandoposten, die Luftabwehr, Kommunikationseinrichtungen und Flugfelder zerstören. „Wir sind bereit, jederzeit zuzuschlagen“, hatte Obama versichert.
Obama wirbt im Kongress um Billigung des Krieges
Treffen mit McCain. Doch der zögerliche US-Präsident bekam im letzten Moment kalte Füße. Er will nun mit einer expliziten Kriegszustimmung den US-Kongress einbinden und international eine größere Kriegskoalition schmieden. Eine Lobbying-Offensive des White House soll den Boden für den Luftkrieg weiter aufbereiten.
US-Außenminister John Kerry will die EU-Außenminister überzeugen (siehe rechts). Vor dem Beginn der hitzigen Kongressdebatten am 9. September brieften Stabschef Denis McDonough und Vize Joe Biden Schlüsselfiguren am Capitol Hill. 70 Kongressmitglieder erhielten Zugang zu Geheiminfos über Assads Massenmord mit dem Nervengift Sarin. Doch eine Kriegs-Billigung hängt weiter völlig in der Luft. Ein Abstimmungsthriller wird erwartet.
Beim G 20-Gipfel droht Eiszeit mit Russen Putin
UN-Report. Auch auf der Weltbühne will sich Obama aus der Isolation befreien: Am Mittwoch fliegt er mit einem Zwischenstopp in Stockholm zum G 20-Gipfel nach St. Petersburg. Die Eiszeit mit Russenpräsidenten und Assad-Unterstützer Wladimir Putin dürfte dort andauern. Doch Obama kann bei den Staatschefs der führenden Wirtschaftsnationen seine Syrien-Kriegspläne erläutern.
Drohung der Syrer: Angriff macht Al-Kaida stärker
Während Obama für seine Strafmission wirbt, droht Syrien.: Eine US-Militärintervention unterstützt Al-Kaida“, warnt Syriens Außssenminister Mekdad: „Der Einsatz würde den Hass auf die USA verstärken.“