Assad-Bilder zerstört, Wände besprüht: Abzug nach 20 Minuten.
Rund zwei Dutzend Regimekritiker haben am Freitag nach Angaben der Polizei und von Augenzeugen die syrische Botschaft in Berlin gestürmt. Sie drangen am Nachmittag durch einen Hintereingang in das Gebäude ein und zerstörten nach eigenen Angaben Bilder von Präsident Bashar al-Assad und dessen Vater Hafez al-Assad.
Aus zwei Fenstern im ersten Stock hängten sie eine Fahne des syrischen Widerstands und eine Fahne der syrischen Kurden. An das Hauptportal sprühten sie die Parole "Nieder mit Baschar". Auch die Front des Gebäudes wurde mit Parolen besprüht. Die Polizei griff einige der Sprayer auf und führte sie ab. Nach gut 20 Minuten verließen die Eindringlinge die Botschaft wieder und versammelten sich vor dem Zaun zu einer Demonstration.
Seit elf Monaten protestiert die syrische Bevölkerung gegen den mit harter Hand regierenden Präsidenten. Tausende Menschen wurden getötet. Am Freitag gingen unter anderem in der Oppositionshochburg Hama zahlreiche Einwohner gegen die Regierung auf die Straße. Anlass sei der Jahrestag eines Massakers gewesen, das Soldaten von Assads Vater Hafez 1982 an der Bevölkerung verübt hatten, berichteten Regierungsgegner.