"Wettlauf mit Zeit"

Taiwan simuliert erstmals Reaktion auf chinesischen Angriff

26.12.2024

Taiwans Behörden haben erstmals eine Reaktion auf eine mögliche militärische Eskalation mit der Volksrepublik China simuliert.  

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An der dreistündigen Übung am Donnerstag nahmen Dutzende zentrale und lokale Regierungsstellen sowie zivile Gruppen teil, wie mehrere mit der Angelegenheit vertraute Pepsinen der Nachrichtenagentur Reuters sagten. China betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz, die wieder mit dem Festland vereinigt werden soll - notfalls mit militärischer Gewalt.

Das chinesische Militär zeigt regelmäßig mit Kampfjets, Drohnen und Kriegsschiffen Präsenz in der Nähe der Insel. Laut Präsident Lai Ching-te befindet sich Taiwan in einem "Wettlauf mit der Zeit", um seine Kapazitäten zur Katastrophenabwehr auszubauen und die "Abschreckung gegen einen eindringenden Feind" zu stärken. "Der Frieden und die Stabilität in der ersten Inselkette werden kollektiv von autoritären Staaten herausgefordert", wurde Lai in einer Erklärung seines Büros zitiert, ohne dass er ein bestimmtes Land nannte. Die erste Inselkette ist eine Ansammlung von Inseln, die sich in einem Bogen von Indonesien bis nach Japan erstreckt und das Südchinesische Meer und das Ostchinesische Meer umfasst.

Verschiedene Szenarien geprobt

Den Insidern zufolge wurde die Übung im Präsidialamt in Taipeh von Vizepräsident Hsiao Bi-khim und dem Generalsekretär des Nationalen Sicherheitsrates, Joseph Wu, geleitet. Dabei seien verschiedene Szenarien durchgespielt worden - darunter der Fall, dass sich die Insel "am Rande eines Konflikts" befinde. Damit sollte die Reaktionsbereitschaft der taiwanischen Regierungsstellen und der Zivilgesellschaft getestet werden, sagte ein mit der Angelegenheit vertrauter Mitarbeiter der Sicherheitsbehörden.

Das chinesische Büro für Taiwan-Angelegenheiten reagierte nicht unmittelbar auf eine Anfrage von Reuters nach einem Kommentar. China hat zuletzt seine militärischen Drohungen gegen Taiwan verschärft, das es für sich beansprucht. Im Dezember hat die Regierung in Peking fast 90 Schiffe der Marine und Küstenwache, davon zwei Drittel Kriegsschiffe, in einem breiten Streifen nahe taiwanischer Gewässer, südjapanischer Inseln sowie dem Ost- und Südchinesischem Meer auffahren lassen, wie taiwanische Sicherheitskräfte sagten.

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