Spital in London

Taliban-Opfer Malala kann wieder aufstehen

19.10.2012

Ärzte melden Fortschritte des in Pakistan angeschossenen Mädchens.

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Die bei einem Taliban-Überfall lebensgefährlich verletzte pakistanische Kinderrechtsaktivistin Malala Yousafzai ist erstmals aus ihrem Krankenbett aufgestanden. Sie habe zudem schriftlich ein paar Worte mit dem Personal gewechselt, sagte Dave Rosser, Arzt im Queen-Elizabeth-Krankenhaus im englischen Birmingham, am Freitag vor Journalisten. Noch sei Malala aber nicht außer Lebensgefahr. Ihre Genesung werde mehrere Wochen dauern, schätzte der Mediziner des auf kriegsversehrte Soldaten spezialisierten Krankenhauses.

Bei dem Überfall sei eine Kugel oberhalb von Malalas linkem Auge eingedrungen und habe Teile des Kiefers zerstört, sagte Rosser. Der Schädel solle rekonstruiert werden, sobald Malala ausreichend stabil sei. Noch bereiteten durch die Kugel verursachte Infektionen den Medizinern Sorgen. Rosser gab Malalas Alter mit 15 an, nachdem bisher stets von 14 Jahren die Rede war. Wegen eines Luftröhrenschnitts kann das Kind laut Rosser derzeit nicht reden. Das medizinische Personal habe versucht, Malalas Vater per Telefon zu ihr sprechen zu lassen, berichtete der Sender ITV.

Zwei Taliban-Kämpfer hatten Malala in der vergangenen Woche im Swat-Tal im unruhigen Nordwesten Pakistans angegriffen, als sie im Schulbus unterwegs war. Sie wurde von Kugeln im Kopf und in der linken Schulter getroffen. Tagelang rang sie mit dem Tod. Nach der Behandlung in Militärkrankenhäusern in Pakistan wurde sie schließlich nach Birmingham ausgeflogen.



Malala hatte vor drei Jahren damit begonnen, auf einer Blog-Seite der britischen Rundfunkgesellschaft BBC über Gräueltaten der Taliban im Swat-Tal zu schreiben. Sie setzte sich auch für das Recht auf Bildung für Mädchen ein. Die Taliban haben in Malalas Heimat zahlreiche Mädchenschulen geschlossen oder zerstört.

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