Terror-Gruppe übernimmt Macht

Taliban streifen mit Todeslisten durch Kabul

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Die Todeslisten der Taliban. Eine grausame Verfolgung beginnt.

Die Taliban sind weiter auf dem Vormarsch, bewaffnet mit „Todeslisten". Namen die auf diesen Listen stehen sind zum Tode verurteilt. Kämpfer der Terror-Gruppe sind in der afghanischen Hauptstadt Kabul, um alle Personen die den westlichen Streitkräften beim NATO-Einsatz geholfen haben, zu ermorden.

Soldaten, Regierungsbeamte, Polizisten und Journalisten sind davon betroffen und müssen in Angst leben, so berichtet die „Sun". Helfer der deutschen Streitkräfte könnten auf den Todeslisten stehen und schweben somit in Lebensgefahr. Tausende Ortskräfte der Bundeswehr und Bundesministerien und deren Angehörige sind betroffen.

"In Herat dürfen Frauen Häuser nicht mehr verlassen"

Matt Zeller, US-Veteran des Afghanistan-Krieges, und Mitbegründer der Wohltätigkeitsorganisation „ No One Left Behind" erzählte der „Sun": „In Herat dürfen Frauen ihre Häuser nicht mehr verlassen, in Mazar-i-Sharif gehen die Taliban von Tür zu Tür und suchen nach allen, die mit dem US-Militär zusammengearbeitet haben."

Der Journalist Sayed Mustafa Kazemi, welcher als Reporter für „Radio free Europe“ arbeitet, schrieb auf Twitter: „ Die Taliban würden von Tür zu Tür ziehen, um frühere Sicherheitskräfte zu finden. Die Häuser von drei Journalisten hätten die Islamisten bereits aufgesucht. Viele würden ihre letzten Stunden zählen." 

 

 

 

Taliban-Vizechef Mullah Baradar in Kandahar gelandet 

Am frühen Montagabend traf dann der Taliban-Vizechef Mullah Baradar in Kandahar  ein. Eine Delegation unter der Leitung von Mullah Baradar sei am Nachmittag (Ortszeit) am Flughafen Kandahar gelandet, teilte ein Sprecher der Taliban am Dienstag auf Twitter mit. Mullah Baradar ist Vize-Chef der Bewegung und Leiter des politischen Büros der Taliban in Doha.

Taliban streifen mit Todeslisten durch Kabul
© getty
× Taliban streifen mit Todeslisten durch Kabul

Baradar hatte im Februar 2020 für die militante Organisation das Abkommen mit den USA unter anderem über ein Ende des US-geführten Militäreinsatzes in Afghanistan unterzeichnet. Der nach Interpol-Angaben 1968 geborene Baradar sprach mit dem damaligen US-Präsidenten Donald Trump und traf mehrmals Außenminister Mike Pompeo. Es ist unklar, wo sich der Taliban-Führer Haibatullah Akhundzada und seine zwei weiteren Stellvertreter Mullah Mohammad Yaqoob und Sirajuddin Haqqani befinden. Die afghanische Regierung warf Pakistan in der Vergangenheit immer vor, dass die Taliban-Führung in Pakistan lebe, was Islamabad abstritt.

Gespräche über Zukunft

Die Taliban führen derzeit Gespräche, wie ihre Regierung aussehen wird, welchen Namen und Struktur sie haben soll und wer sie führen wird. Baradar soll Geheimdienstkreisen zufolge eine Posten ähnlich einem Ministerpräsidenten erhalten ("Sadar-e Asam") und allen Ministern vorstehen. Es liefen zudem Gespräche, andere afghanische Politiker wie den Ex-Präsidenten Hamid Karzai einzubeziehen. 

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