Nach Terrorattacken
Tausende gedenken den Opfern
14.11.2015
Spontane Versammlungen zur Solidaritätsbekundung mit den Opfern.
Tausende Franzosen haben am Samstag in verschiedenen Städten des Landes der Opfer der Anschläge von Paris gedacht. Auf dem Platz der Republik in der Hauptstadt versammelten sich trotz eines offiziellen Versammlungsverbots bis zu 200 Menschen, um vor der riesigen Bronzestatue im Zentrum des Platzes Kerzen zu entzünden, Blumen niederzulegen oder einen Moment in Stille zu verharren.
Zentrum der Anschläge
Der Platz liegt in direkter Nachbarschaft der Anschlagsorte im Osten von Paris und war das Zentrum der riesigen Solidaritätskundgebung nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" im Jänner. Nach dem islamistischen Anschlag auf die Satirezeitung am 7. Jänner hatten sich spontan tausende Menschen versammelt, um ihre Unterstützung für die Meinungsfreiheit zu äußern. Vier Tage später startete vom Platz der Republik ein riesiger Demonstrationszug mit Zehntausenden Teilnehmern.
Doch nach der Anschlagsserie am Freitagabend wurde ein Versammlungsverbot im Großraum Paris bis kommenden Donnerstag verhängt. Polizisten in Zivil drängten die Trauernden auf dem Platz zum Gehen, um jede Menschenansammlung zu vermeiden.
5.000 Menschen
In Poitiers rief die Stadt dagegen auf, sich im Gedenken an die fast 130 Opfer in Paris zu versammeln. 5.000 Menschen folgten dem Appell. Auch in Saint-Quentin kamen auf Einladung der Stadt 1.500 Menschen zusammen, während sich in Bayonne rund tausend Bürger versammelten. Weitere Kundgebungen mit jeweils mehreren hundert Teilnehmern gab es in Quimper, Arras, Nantes, Limoges, Nancy, Orleans und Toulouse. Einige der meist jungen Teilnehmer in Toulouse sangen die Marseillaise, doch herrschte sonst fast vollständige Stille vor dem Rathaus.
In Lille, wo 500 Menschen einem Aufruf der Menschenrechtsliga folgten, störten rund 15 rechtsextreme Demonstranten eine Kundgebung, so dass die Polizei einschreiten musste. Auch in Metz störten einige rechte Aktivisten eine Versammlung von 500 Bürgern.