Heißwasseraustritt

Carolabrücke in Dresden eingestürzt

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Im ostdeutschen Dresden ist in der Nacht auf Mittwoch ein Teil der Carolabrücke in die Elbe gestürzt.

Der Einsturz betreffe den Fußgänger- und Radweg sowie die Straßenbahngleise, teilte ein Sprecher des Lagezentrums in der Früh mit. Die Feuerwehr geht von einer akuten Einsturzgefahr aus. Ein Sprecher der Feuerwehr rief die Menschen auf, der Brücke möglichst fernzubleiben. "Es besteht Lebensgefahr" auf der Brücke und an der Brücke, hieß es.

Zuvor war ein Teil der Brücke auf einer Länge von rund 100 Metern eingestürzt. Zwei Leitungen für Fernwärme wurden beschädigt und es strömt heißes Wasser aus. Menschen wurden nach bisherigen Erkenntnissen nicht verletzt. Von den Dresdner Verkehrsbetrieben hieß es, eine Straßenbahn habe sich nicht auf der Brücke befunden. Somit seien Fahrgäste und Fahrzeuge nicht zu Schaden gekommen. Auf der Brücke sind demnach an Wochentagen die Linien 3 und 7 stündlich auch nachts unterwegs.

Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser

Betroffen von dem Einsturz ist nach den Angaben die südliche Hälfte der Brücke, die die Straße Terrassenufer und ein Stück der Elbe überspannt. Laut Feuerwehr hat sich am Brückenkopf auf der Seite der Altstadt ein etwa ein Meter langer Spalt gebildet. Zudem sind Fernwärme-Leitungen beschädigt. "Im gesamten Stadtgebiet fällt momentan die Fernwärme aus", teilte die Feuerwehr mit. Durch das ausströmende Wasser stehen Teile des Terrassenufers komplett unter Wasser.

Wie es dazu kam, dass sich Teile der Brücke gegen 3.00 Uhr lösten, ist bisher unklar. Die Carolabrücke gehört zu den wichtigen Verkehrsbrücken in Dresden. Der Bereich wurde weitläufig abgesperrt. "Wir bitten die Bevölkerung den Bereich weiträumig zu meiden und die Einsatzkräfte nicht zu behindern", bat ein Feuerwehrsprecher.

Die Polizei jedenfalls ging zunächst von einem Unglück aus. Hinweise auf Fremdeinwirkung gebe es bisher nicht, sagte ein Sprecher. Polizisten seien mit die Ersten an Ort und Stelle gewesen, als Teile Brücke mitten in der Nacht in die Elbe stürzten. Die Beamten seien in der Nähe als Objektschützer im Einsatz gewesen und hätten zunächst den Lärm der einstürzenden Brückenteile vernommen, so der Sprecher.

Brücke in den 1960er-Jahren vom DDR-Regime errichtet

Die Brücke wurde in den 1960er-Jahren vom kommunistischen DDR-Regime errichtet. In der Früh war es in dem Bereich noch relativ ruhig. Im Berufsverkehr ist jedoch mit deutlichen Behinderungen zu rechnen, Straßenbahnen werden umgeleitet, ebenso der Autoverkehr. Die Bundeswasserstraße ist gesperrt, wie die Polizei mitteilte, ebenso der Elbradweg und das Terrassenufer. "Gegenwärtig finden sich die Sachverständigen der einzelnen Gewerke, der Stadtverwaltung und aller beteiligten Partner ein, um das weitere Vorgehen zu besprechen", hieß es von der Feuerwehr.

Der eingestürzte Brückenzug sollte im nächsten Jahr saniert werden. Andere Teile der Brücke waren erst im März 2024 nach einer monatelangen Sanierung für den Verkehr freigegeben worden. Das schreibt die Stadt Dresden auf ihrer Internetseite. Die Sanierung des mittleren Brückenzuges wurde mit dem Einbau der Geländer Anfang Juni 2024 vollständig abgeschlossen. Die Baukosten betrugen rund 4,1 Millionen Euro. Am dritten Brückenzug, dem östlichen, wurde die Sanierung bereits im Juni 2021 fertiggestellt.

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