Angelique Cauchy (36) sagte vor einer Sonderkommission des französischen Parlaments aus, dass sie von ihrem Trainer seit ihrem zwölften Lebensjahr vergewaltigt wurde.
Frankreich. Die französische Tenniswelt wird von einem unfassbaren Vergewaltigungs-Skandal erschüttert. Im Zentrum des Bebens: Trainer Andrew Geddes (55), der wegen des sexuellen Missbrauchs von vier Minderjährigen bereits zu 18 Jahren Gefängnis verurteilt worden ist. Eine der Frauen, Tennis-Talent Angelique Cauchy hat nun vor einer Sonderkommission ihr Schweigen gebrochen und über sein perfides System ausgesagt. Die heutige Sportlehrerin berichtet: "Geddes hat mich in zwei Jahren mehr als 400-mal vergewaltigt."
Der Missbrauch begann, als sie 12 Jahre alt war. Scheinbare Spaß-Besuche im Bett des Kindes bei Trainingslagern wurden schnell körperlich und gipfelten in bis zu drei Vergewaltigungen täglich. "Ich habe einen Alptraum erlebt", sagt Cauchy vor der Sonderkommission. Mehrmals habe sie an Suizid gedacht.
Der Kriminelle isolierte die Mädchen von Freunden und Familie
Sie habe ihn jeden Tag angefleht, aufzuhören. Immer wieder sagte sie ihm, dass sie das nicht möchte und er aufhören solle, sie anzufassen. Doch der Peiniger machte weiter. Geddes sagte ihr: "Weißt du, in der Beziehung zwischen Coach und Schülerin passiert das manchmal, es ist völlig normal."
Die Aufarbeitung des Falls hat aufgedeckt, wie skrupellos Geddes vorging: Alle Mädchen isolierte der Kriminelle nach und nach von Freunden und Familien, nahm ihnen so gezielt Menschen, denen sie sich hätten anvertrauen können.
Was auch klar wurde: Verantwortliche sahen bewusst weg. Auf entsprechende Hinweise durch Zeuginnen reagierte der Verein nicht. Vier Opfer zeigten Geddes schließlich an, 2021 wurde er verurteilt. Seitdem wird der schockierende Fall aufgearbeitet.