Pläne schon 2022
Terror-Alarm am G20-Gipfel: Vier Wachleute festgenommen
19.11.2024Vier Wachleute wurden wegen einem mutmaßlichen Anschlagsplan auf Lula - im Jahr 2022 - festgenommen.
Beim G20-Gipfel in Brasilien hat die Polizei vier Wachleute festgenommen, die 2022 an einem mutmaßlichen Anschlagsplan auf den damals frisch gewählten Präsidenten Luiz Inácio Lula da Silva beteiligt gewesen sein sollen. Die vier Mitglieder des Militärs seien in Rio den Janeiro festgenommen worden, "wo sie am Sicherheitseinsatz für das Treffen der G20-Staats- und Regierungschefs teilnahmen", hieß es am Dienstag aus Polizeikreisen.
Zudem wurde den Angaben zufolge auch ein Polizeibeamter in Gewahrsam genommen. Die brasilianische Bundespolizei bestätigte ihrerseits Festnahmen, bei den Verdächtigen handle es sich "zumeist um Soldaten mit einer Spezialausbildung". Dass diese beim G20-Gipfel im Einsatz waren, wurde offiziell nicht erwähnt. Die Festnahmen erfolgten demnach am Dienstag im Rahmen einer Operation zur "Zerschlagung einer kriminellen Organisation, die für die Planung eines Staatsstreichs zur Verhinderung der Amtsübernahme der in den Wahlen von 2022 rechtmäßig gewählten Regierung verantwortlich ist".
Der Polizei zufolge sollte das mutmaßliche Attentat am 15. Dezember 2022 stattfinden - nur zwei Wochen vor Lulas Amtsübernahme als Präsident. Geplant gewesen sei neben der Ermordung Lulas auch die seines Vizepräsidenten Geraldo Alckmin sowie eines Richters am Obersten Gerichtshof. Das Vorhaben wurde laut Angaben der Polizei unter dem Decknamen "Grüner und gelber Dolch" geplant, in Anlehnung an die Farben der brasilianischen Flagge.
Gewaltsame Ausschreitungen nach Wahlsieg
Der linksgerichtete Lula hatte im Oktober 2022 die Präsidentschaftswahl gegen den rechtsextremen Amtsinhaber Jair Bolsonaro gewonnen und am 1. Jänner 2023 sein Amt angetreten. Eine Woche später wurde Brasilien von gewaltsamen Ausschreitungen erschüttert, als Bolsonaro-Anhänger den Kongress, den Amtssitz des Präsidenten sowie das Oberste Gericht stürmten und dort stundenlang schwere Verwüstungen anrichteten.
Zu diesen Vorfällen, sowie zu mehreren mutmaßlichen Versuchen zur Verhinderung einer Amtsübernahme wurden Ermittlungen eingeleitet. Auch die nun Festgenommenen müssen laut der Bundespolizei unter anderem mit einer Anklage wegen gewaltsamen Umsturzversuches rechnen.