7 Tote, 32 Verletzte, das ist die verheerende Bilanz des Bombenanschlags auf den Bus einer israelischen Reisegruppe in der bulgarischen Schwarzmeer-Stadt Burgas (wir berichteten). Der Anschlag geschah nur wenige Tage vor dem Start von Olympia in London. Terrorfahnder in ganz Europa haben nun höchste Alarmbereitschaft.
Verübt wurde der Anschlag von einem jungen Selbstmordattentäter: Kameras am Flughafen filmten ihn dabei, wie er am Mittwoch im Empfangsterminal auf die Touristen aus Tel Aviv wartete: Er trug T-Shirt, Baseballkappe, Rucksack und eine dunkle Umhängetasche.
Der Attentäter hat einen gefälschten Führerschein des US-Bundesstaates Michigan bei sich getragen, sagte der Innenminister. „Wir haben diesen Führerschein überprüft und dabei festgestellt, dass er gefälscht ist.“
Am Flughafen von Burgas laufen inzwischen die Untersuchungen auf Hochtouren. Bulgarische, US-amerikanische und israelische Experten sind vor Ort: „Glücklicherweise haben wir Fingerabdrücke des Attentäters gefunden“, ergänzte Innenminister Zwetanow. Israels Premier Benjamin Netnajahu beschuldigte den Iran und die Hisbollah, hinter dem Anschlag zu stecken. Das iranische TV dementierte eine Verwicklung in den Anschlag. Auch in Österreich sind die Sicherheitsmaßnahmen inzwischen erhöht worden.
Terror-Angst in London wächst
Die Angst vor einem Terroranschlag ist nach dem Attentat in Bulgarien noch größer geworden: John Evans, Chef des britischen Geheimdienstes MI 5, warnt: „Wir sind ein attraktives Ziel für unsere Gegner.“ Bereits vor sieben Jahren, als London den Zuschlag für Olympia erhalten hatte, explodierten nur wenige Stunden später Bomben: 52 Menschen wurden getötet.
40.000 Soldaten, Polizisten, private Sicherheitsleute und Freiwillige werden die am 27. Juli beginnenden Spiele absichern. Die britische Armee stellt zusätzlich 3.500 Soldaten ab. 622 Millionen Euro kostet die Terrorabwehr bei Olympia. Selbst Luftabwehr-Raketen wurden aufgebaut – eine Katastrophe wie jene vom 11. September 2001 in New York soll so verhindert werden.