90.000 Polizisten dabei

Terror in Frankreich: Alle drei Killer tot

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Aufatmen in Europa: Killer-Brüder von Paris sind tot. Auch dritter Geiselnehmer erschossen.

Nach dem Ende der beiden Geiselnahmen durch Terroristen in Frankreich suchen Ermittler nach möglichen Hintermännern der drei getöteten islamistischen Attentäter. So ist die Freundin des Mannes, der Geiseln in einem jüdischen Supermarkt in Paris genommen hatte, noch nicht gefasst, sagte der Staatsanwalt Francois Molins. Die Fahnder wollten u.a. herausfinden, woher die Waffen der Terroristen stammten und ob die Männer Anweisungen erhielten aus "Frankreich, dem Ausland oder dem Jemen".

Video: OE24-Sondersendung zum Geisel-Terror:

So lief der Zugriff gestern
Zunächst wurde der Unterschlupf der mutmaßlichen Attentäter des Satiremagazins "Charlie Hebdo" in Dammartin-en-Goele gestürmt. Die beiden Terrorverdächtigen wurden dabei getötet, bestätigten die Behörden. Die Brüder Cherif (32) und Said Kouachi (34) seien schießend aus der Druckerei gerannt, in der sie sich über sieben Stunden verschanzt hatten, berichtet die Agentur AFP. Die Geisel sei frei und unverletzt. Es sollen zwei Polizisten verletzt worden sein, berichtet der Sender BFMTV.

Terror in Paris: Das Protokoll vom Freitag 1/10

FREITAG, 9. JÄNNER 2015

In der Früh: Fortsetzung des Großeinsatzes auf der Suche nach den zwei Hauptverdächtigen zwei Tage nach der Attacke auf "Charlie Hebdo". Die Brüder werden in die Gemeinde Dammartin-en-Goële nordöstlich von Paris verfolgt, wobei es zu Schießereien kommt.


Zugriff auch bei zweiter Geiselnahme

Die Polizei griff auch bei der zweiten Geiselnahme im Osten von Paris zu. Im französischen Fernsehen waren vier Explosionen zu hören. Der Geiselnehmer ist bei dem Zugriff in einem Geschäft für koschere Lebensmittel am Stadtrand getötet worden. Zahlreiche Geiseln - die Rede war unterschiedlichen Berichten zufolge von bis zu zehn Personen - seien aus dem Laden gerannt, als die Polizei das Geschäft stürmte. Auch hier ist laut BFMTV ein Polizist verletzt worden.

Fünf Tote
Insgesamt starben in dem Lebensmittelgeschäft fünf Menschen, darunter auch der Täter, der Islamist Amedy Coulibaly, der bereits am Donnerstag südlich von Paris eine Polizistin getötet haben soll und Verbindungen zu den mutmaßlichen "Charlie Hebdo"-Attentätern hatte.

Bei der Attacke auf das Satire-Magazin am Mittwoch waren zwölf Menschen getötet worden.

Wir berichteten hier LIVE über die aktuelle Entwicklung zum Terror in Frankreich. Alle Details des Tages finden Sie auf der nächsten Seite.

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 22:16

Rapper Bushido sorgt derzeit mit einem geschmacklosen Foto auf Instagram für Furore. Noch bevor die Paris-Attentäter durch die Polizei getötet worden waren, posierte er in einem "Paris"-Pullover und schrieb: "Bald gehts wieder rund..."

Bald gehts wieder rund... #ccn3 #ccn3kommtundzerficktsoeinige

Ein von Anis Ferchichi (@bush1do) gepostetes Foto am

 21:20

Merkel will Informationsaustausch ausbauen

Im Vorfeld des Treffens der EU-Innenminister in Paris am Sonntag hat die deutsche Kanzlerin Angela Merkel eine bessere internationale Zusammenarbeit der Geheimdienste angemahnt. Der Austausch von Informationen müsse auch europaweit ausgebaut werden, machte Merkel am Samstag in Hamburg deutlich. Dazu gehöre auch ein erweiterter Austausch der Fluggastdaten weltweit.

Deutschland hat nach den Anschlägen Sicherheitsvorkehrungen erhöht. "Wir sind in engem Kontakt mit den Ländern und haben einen Plan für solche Fälle, den haben wir hochgefahren", sagte Innenminister Thomas de Maiziere ohne Einzelheiten zu nennen.

 20:15

Netanyahu: Juden sollen nach Israel ausreisen

Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hat Juden in Frankreich angesichts der Terrorwelle in Paris zur Auswanderung nach Israel aufgefordert. "Ich will den französischen Juden sagen: Israel ist euer Heim", so Netanyahu.

Ein Ministerausschuss werde sich in der kommenden Woche versammeln, um darüber zu beraten, wie man Juden aus Frankreich und Europa zur Einwanderung nach Israel ermutigen könne. Wenn die internationale Gemeinschaft nicht entschlossen vorgehe, werde es auch an anderen Orten zu Anschlägen kommen, warnte der israelische Regierungschef.

 19:40

Großdemonstration gegen Terror auch in Mailand

Nach dem Anschlag auf "Charlie Hebdo" haben sich auch in Mailand tausende Menschen, darunter viele Muslime an einer Großkundgebung gegen den Terrorismus beteiligt. Die Demonstranten versammelten sich am Samstagnachmittag vor dem Domplatz in der lombardischen Hauptstadt. Organisiert wurde die Kundgebung unter anderem von der islamischen Gemeinschaft in Mailand, von pazifistischen Bewegungen und der humanitären Organisation Emergency. "Wir wollen den Italienern klar machen, dass wir nicht an der Seite der Terroristen stehen. Es ist eine moralische Pflicht für unsere Gemeinschaft, sich an dieser Demonstration zu beteiligen", sagte Abdel Hamadi Shaari, Gründer eines islamischen Kulturinstituts.

 18:50

700.000 demonstrierten gegen Terror

In Frankreich haben am Samstag wesentlich mehr Menschen gegen den Terror demonstriert, als anfänglich angenommen. Insgesamt 700.000 seien im ganzen Land auf die Straße gegangen, sagte Frankreichs Innenminister Bernhard Cazeneuve am Samstagabend in Paris.

Außer in der französischen Hauptstadt gingen Menschen in Toulouse, Pau, Bordeaux, Lille, Nantes, Rennes oder Marseille auf die Straße. Hunderttausende Menschen, darunter zahlreiche Staats-und Regierungschefs sowie die gesamte EU-Spitze werde auch an diesem Sonntag zum einem Schweigemarsch in Paris erwartet.

Marsch gegen den Terror in Frankreich © AFP

© AFP

 18:14

Boumeddiene möglicherweise bereits in Syrien

Hayat Boumeddiene befindet sich "bereits seit einer gewissen Zeit in der Türkei", zitierte AFP am Samstag Polizeiquellen. Die Nachrichtenagentur Reuters meldete unter Verweis auf "mit der Angelegenheit vertrauten Quellen", die 26-Jährige habe das Land bereits letzte Woche verlassen.

Somit wäre Boumeddiene zum Zeitpunkt des ihr angelasteten Angriffes bereits außer Landes gewesen. Nach Angaben von Reuters befindet sie sich gegenwärtig in Syrien, die Agentur AFP meldete, dies sei noch Gegenstand von Ermittlungen.

 18:05

Gesuchte Terror-Patin versteckt sich in der Türkei

Der in ganz Frankreich per Fahndungsaufruf gesuchten Terrorverdächtigen Hayat Boumeddiene ist offenbar die Flucht in die Türkei gelungen. Dies berichtete die Nachrichtenagentur AFP am Samstag unter Verweis auf Polizeivertreter. Der 26-jährigen wird vorgeworfen, zusammen mit ihrem mittlerweile getöteten Freund Amedy Coulibaly am Donnerstag eine Polizistin im Süden von Paris erschossen zu haben.

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 16:52

Muslime halten Mahnwache ab

Der Zentralrat der Muslime in Deutschland (ZMD) hat für Dienstagnachmittag zu einer Mahnwache für Toleranz und Religionsfreiheit vor dem Brandenburger Tor in Berlin aufgerufen. In einem Aufruf verurteilte der Dachverband der muslimischen Verbände in Deutschland am Samstag "die niederträchtigen Terroranschläge in Frankreich auf das Schärfste".

Bei der Mahnwache wollen die in Deutschland lebenden Muslime für ein "weltoffenes und tolerantes Deutschland und für Meinungs- und Religionsfreiheit" eintreten, hieß es in dem gemeinsamen Aufruf des Zentralrats und der Türkischen Gemeinde Berlin. Zu den Anschlägen von Islamisten in Paris hieß es: "Durch diese Tat wurde nicht unser Prophet gerächt", wie es die Täter gesagt hatten, "sondern unser Glaube wurde verraten und unsere muslimischen Prinzipien in den Schmutz gezogen".

 16:25

Radikale Afghanen feiern Attentat

Hunderte muslimische Gläubige in Afghanistan haben den tödlichen Anschlag auf die französische Satire-Zeitung "Charlie Hebdo" gefeiert. Bei einer Kundgebung nach den Freitagsgebeten im Bezirk Chora im Süden des Landes seien die beiden Attentäter als "Helden" bezeichnet worden, teilte die Polizei am Samstag mit.

Nach Ansicht der Demonstranten seien diejenigen bestraft worden, die den Propheten Mohammed beleidigt hätten. Die Teilnehmer hätten auch die Haltung von Präsident Ashraf Ghani kritisiert, der erklärt hatte, für eine solche brutale Tat gebe es keine Rechtfertigung.

 15:34

Innenministerin Mikl-Leitner will EU-Werte besser erklären

Nach den blutigen Terroranschlägen und Geiselnahmen in Paris, kommen die EU-Innenminister am Sonntag zusammen, um neue Wege der Terrorbekämpfung zu diskutieren. Für Österreich nimmt Ressortchefin Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) teil. Sie will sich für eine breitere Kommunikation europäischer Werte sowie für eine Nachfolgeregelung der Vorratsdatenspeicherung einsetzten, sagte sie.

Meinungsfreiheit sei die Freiheit, Kritik zu üben, so die Ministerin. Allerdings zeigten die Ereignisse von Paris einmal mehr, dass es in unserer Gesellschaft Einige gebe, "die unsere Freiheitsrechte nicht verstehen oder bewusst bekämpfen". Daher werde sie sich am morgigen Sonntag in Paris für eine "europaweite Kommunikationsstrategie zu den Werten und Grundrechten, die uns verbinden, egal welcher Religion wir angehören oder nicht angehören" einsetzten.

 15:04

Le Pen macht bei "Je suis Charlie" nicht mit

Der Gründer der rechtsextremen französischen Partei Front National (FN), Jean-Marie Le Pen, hat die Solidarität mit dem linken Satire-Magazin "Charlie Hebdo" verweigert. Alle sagten derzeit, "Wir sind Charlie" oder "Ich bin Charlie", aber dem könne er sich nicht anschließen, sagte Le Pen am Samstag in seinem im Internet veröffentlichten Videotagebuch. "Es tut mir Leid, ich bin nicht Charlie."

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 14:49

Zehntausende in Frankreich auf der Straße

In Frankreich haben am Samstag Zehntausende Menschen der Opfer der Angriffe auf das Satire-Magazin "Charlie Hebdo" und auf einen jüdischen Supermarkt in Paris gedacht. Vor der für Sonntag geplanten Großkundgebung in Paris gingen in Nizza, Pau, Orleans und anderen Städten Zehntausende Menschen auf die Straße, um den Angehörigen und Freunden der Getöteten ihre Solidarität zu bekunden.

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(c)afp: Marsch in Nizza im Gedenken an die Terror-Opfer

Allein in der 80.000-Einwohner-Stadt Pau im Südwesten Frankreichs versammelten sich etwa 30.000 bis 40.000 Menschen. "Dies ist eine großartige Volksbewegung", sagte Paus Bürgermeister Francois Bayrou. Der Marsch formierte sich hinter einem Transparent mit der Aufschrift "Wir sind alle Charlie".

 14:26

Noch immer keine Spur zu Boumeddiene.

Unter Hochdruck fahndet französische Polizei nach der Lebensgefährtin Coulibalys, Hayat Boumeddiene. Die 26-jährige Frau wird im Zusammenhang mit der Schießerei vom Donnerstag im Süden von Paris gesucht, bei der eine Polizistin starb. Dafür wird Coulibaly verantwortlich gemacht, der später Geiseln in einem jüdischen Geschäft im Osten der Hauptstadt nahm.

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 14:03

Gedenkveranstaltung in Wien

Die für Sonntag in Wien geplante Gedenkveranstaltung "Gemeinsam gegen den Terror" anlässlich der Terrorattacken in Paris stößt auf breite Unterstützung. Eingeladen hat die Bundesregierung gemeinsam mit den Glaubensgemeinschaften. Kanzler Werner Faymann (SPÖ) und Vizekanzler Reinhold Mitterlehner (ÖVP) riefen am Samstag dazu auf, ein klares Zeichen der Solidarität zu setzen.

 13:02

Details zur Geisel in Dammartin-en-Goële: So erlebt Lilian die dramatischen Stunden:

Der 26-jährige Lilian ist zu Tode erschrocken, als die beiden Brüder Said und Cherif Kouachi auf der Flucht vor der Polizei in die Druckerei in Dammartin-en-Goële im Nordosten von Paris eindringen, wie Staatsanwalt Francois Molins berichtet. Dennoch hat der Grafiker die Geistesgegenwart, sich in der Kantine im zweiten Stock unter einer Spüle zu verstecken. Nach Angaben aus Polizeikreisen informiert der junge Mann von dort aus per SMS die Polizei über seinen Aufenthaltsort, die Beamten wiederum geben ihm Anweisungen, wie er sich während der bevorstehenden Erstürmung des Gebäudes durch die Eliteienheit GIGN verhalten soll.

In seinem Versteck habe Lilian die beiden Extremisten sprechen hören, die am Mittwoch bei einem Anschlag auf das Satire-Magazin "Charlie Hebdo" in Paris zwölf Menschen ermordet hatten, heißt es aus Polizeikreisen. Als die Kouachi-Brüder gegen 17.00 Uhr aus der Druckerei stürmen und im Feuergefecht mit der Eliteeinheiten der Polizei getötet werden, schickt die Gendarmerie ein gepanzertes Fahrzeug, um Lilian zu befreien. Aus Sorge vor möglicherweise im Erdgeschoß versteckten Sprengsätzen wird er direkt aus dem zweiten Stock geborgen.

dammartin_2.jpg © afp

 12:24

IS-Terrorist Coulibaly: Wo ist seine Freundin?

Der Islamist Amedy Coulibaly, der in einem jüdischen Supermarkt in Paris am Freitag mehrere Geiseln genommen hatte, erklärte vor seinem Tod, er gehöre zur Jihadisten-Gruppe "Islamischer Staat" (IS). Hier das Foto, das ihn tot nach dem Zugriff zeigt:

Coulibaly.jpg

 11:23

Neues Foto zeigt Zugriff an der Porte de Vincennes:

foto.jpg © afp

Fahnder wollen herausfinden, woher die Waffen der Terroristen stammten und ob die Männer Anweisungen erhielten, "aus Frankreich, dem Ausland oder dem Jemen", so der Staatsanwalt in Paris.

 11:20

Noch immer Alarmstufe Rot in Paris

Die französische Regierung hält nach der islamistischen Anschlagsserie an der höchsten Terrorwarnstufe im Großraum Paris fest. Die höchste Sicherheitsstufe des Anti-Terror-Plans Vigipirate werde beibehalten, sagte Innenminister Bernard Cazeneuve am Samstag nach einer erneuten Krisensitzung unter Leitung von Staatschef Francois Hollande in Paris.

Die Sicherheitsmaßnahmen sollten sogar noch verstärkt werden. "Wir sind in Anbetracht der Umstände Risiken ausgesetzt", sagte Cazeneuve. "Deswegen behalten wir die Mobilisierung aller Mittel bei (...) und verstärken sie noch, um die Sicherheit einer Reihe von Institutionen und religiöser Stätten noch besser gewährleisten zu können."

Noch immer ist die Terror-Patin Hayat Boumeddiene auf der Flucht.

 10:44

Faymann: Solidarität mit den Opfern

Nach dem Ende zweier Attentate in Paris mit mehreren Toten hat Bundeskanzler Werner Faymann (SPÖ) Frankreich erneut Solidarität bekundet. "Unser Mitgefühl gilt einer Nation, die bittere Tage erlebt hat, die eine nationale Tragödie erlitten hat, wie es der französische Präsident ausgedrückt hat", sagte er laut einer Aussendung vom Samstag. Den Angehörigen der Opfer sprach er seine Anteilnahme aus.

 10:19

Dritter Geiselgangster bekannte sich zu ISIS

Der Islamist Amedy Coulibaly, der bei einer Geiselnahme in einem jüdischen Supermarkt in Paris am Freitag mehrere Menschen tötete, rief am Nachmittag gegen 15.00 Uhr den französischen Sender BFMTV an. Etwa zwei Stunden später wurde er beim Zugriff von Elite-Polizisten erschossen. Das Gespräch mit BFMTV im Wortlaut:

Frage: Warum sind Sie dort?

Coulibaly: Ich bin hier, weil der französische Staat IS (die Jihadisten-Gruppe Islamischer Staat), das Kalifat angegriffen hat.

Haben Sie Anweisungen bekommen?

Coulibaly: Ja.

Stehen Sie im Kontakt mit ihren beiden Brüdern (Cherif und Said Kouachi, die beim Angriff auf die Satirezeitung "Charlie Hebdo" am Mittwoch zwölf Menschen getötet haben sollen)?

Coulibaly: Ja. Wir haben uns für den Anfang dieser Operationen abgestimmt. Sie "Charlie Hebdo", ich die Polizisten.

Stehen Sie noch im Kontakt? Haben Sie sie in letzter Zeit mit dem Telefon erreicht?

Coulibaly: Nein.

Ist Ihre Frau bei Ihnen? (Nach Coulibalys 26-jähriger Lebensgefährtin Hayat Boumeddiene wird wegen der tödlichen Schüsse auf eine Polizistin am Donnerstag südlich von Paris gefahndet.)

Coulibaly: Nein, ich bin alleine. Meine Frau ist nicht da.

Wieviele Menschen sind in dem Geschäft?

Coulibaly: Es gibt vier Tote und 16 Personen mit Kind, das macht 17 mit einem Kind (Coulibaly spricht mit jemandem). Er sagt, dass acht Frauen hier sind.

Was wollen Sie?

Coulibaly: Ích will, dass sich die Armee aus dem Islamischen Staat zurückzieht, aus allen Gebieten, wo sie den Islam bekämpft. Ich bin bereit zu verhandeln. Sagen sie ihnen, dass sie mich anrufen.

Zu welcher Gruppe gehören Sie?

Coulibaly: Zum Islamischen Staat.

Waren Sie vor Ort?

Coulibaly: Ich habe es vermieden, denn es hätte mein Projekt gefährdet, wenn ich es gemacht hätte.

Haben Sie das Geschäft aus einem bestimmten Grund ausgesucht?

Coulibaly: Ja. Die Juden. Wegen der Unterdrückung, vor allem des Islamischen Staats, aber überall. Es ist für alle Gegenden, wo Muslime unterdrückt werden. Palästina gehört dazu.

Stehen neben Ihren beiden Brüdern noch andere Personen mit Ihnen in Verbindung?

Coulibaly: Auf diese Frage werde ich nicht antworten. Es reicht mit den Fragen. Reichen Sie meine Nummer an die Polizei weiter.

 10:05

Kommt EU-weiter Geheimdienst?

Als Reaktion auf die islamistischen Anschläge in Paris fordert Italiens Ministerpräsident Matteo Renzi den Aufbau eines EU-Geheimdienstes. "Wir haben eine gemeinsame Währung, wir brauchen auch eine gemeinsame Geheimdienstagentur. Europa muss gegen den Terrorismus geeint sein", sagte Renzi.

 09:52

"Paris est Charlie"

Der Triumphbogen am Place d´Etoile auf den Champs Élysées: Das symbolträchtige Bauwerk trägt den Schriftzug "Paris ist Charlie" aus Solidarität mit den Opfern der Terroranschläge.

charlie_etoile.jpg © Getty

 08:40

Geiselgangster Amedi traf damaligen Präsidenten Sarkozy

Der 32-jährige Coulibaly mit afrikanischen Wurzeln wurde 2009 in einer Zeitung porträtiert. Allerdings wirft der Artikel ein völlig anderes Licht auf die dunkle Persönlichkeits-Struktur des Killers. Er arbeitete damals als Fabrikarbeiter bei Coca-Cola. In dem Jahr traf er den damaligen französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy zusammen mit neun anderen jungen Kollegen. "Ich freue mich darauf", hatte Coulibaly vor dem Treffen gesagt.

amedy.jpg

 08:32

Neue Details zum Zugriff in Dammartin-en-Goele, wo sich die Terror-Brüder verschanzten

Staatsanwalt Molins zu der Jagd nach Cherif und Said Kouachi seit deren Angriff auf die Redaktion der Satirezeitung "Charlie Hebdo" am Mittwoch mit zwölf Toten bekannt. Demnach wurde der 34-Jährige Said Kouachi bereits am Freitagvormittag leicht am Hals verletzt, als es auf einer Nationalstraße einen Schusswechsel mit Polizisten gab. Anschließend verschanzten sich die Brüder in der Druckerei in der Gemeinde Dammartin-en-Goele nahe dem Pariser Flughafen Charles de Gaulle.

Sie nahmen zunächst den Geschäftsführer der Druckerei als Geisel, ließen ihn aber später gehen, wie Molins sagte. Ein Mitarbeiter des Unternehmens versteckte sich vor den Islamisten und blieb unentdeckt.

"Kurz vor 17.00 Uhr öffnet sich die Eingangstür im Erdgeschoß des Unternehmens für mehrere Minuten um 15 Zentimeter", fuhr Molins in der Schilderung fort. "Dann kommen die beiden Brüder mit Sturmgewehren heraus und schießen in Richtung der Ordnungskräfte." Die Eliteeinheiten hätten zunächst versucht, die Islamisten mit nicht tödlichen Granaten außer Gefecht zu setzen. Da die "beiden Terroristen" aber weiter gefeuert hätten, hätten die Polizisten sie "neutralisieren" müssen und erschossen.

dammartin1.jpg

(c) afp

 08:05

Flüchtige Frau war auch im Terror-Camp

Hayat Boummediene absolvierte ebenfalls eine Terror-Ausbildung. Ein Foto zeigt sich beim Schießen mit einer Armbrust:

hayat_schiesst.jpg © www.lemonde.fr

 08:00

Suche nach Freundin des dritten Terror-Killers

Die Polizei jagt noch immer Hayat Boummediene. Die Frau war an der Seite des Geiselgangsters im koscheren Supermarkt an der Pariser Porte de Vincennes:

terror_paerchen.jpg © APA

(c) APA, Wurde erschossen: Amedi Coulibaly (links); Flüchtig: Freundin Hayat (rechts)

 07:40

Fünf Millionen Tweets

Nach dem Terroranschlag auf das Pariser Satiremagazin "Charlie Hebdo" hat sich der Slogan "Je suis Charlie" (Ich bin Charlie) als Zeichen der Solidarität in Windeseile weltweit verbreitet: Auf dem Kurznachrichtendienst Twitter wurde der Hashtag #JeSuisCharlie nach der Attacke vom Mittwoch bisher mehr als fünf Millionen Mal benutzt.

 07:38

Al-Kaida droht mit weiteren Anschlägen

Nach den Anschlägen von Islamisten im Großraum Paris hat der Ableger des Terrornetzwerks Al-Kaida auf der Arabischen Halbinsel (AQAP) mit weiterer Gewalt in Frankreich gedroht. "Ihr werdet nicht mit Sicherheit gesegnet sein, so lange ihr Allah, seinen Verkünder und die Gläubigen bekämpft", sagte ein ranghoher Vertreter der AQAP in einem Video. Ein klares Bekenntnis zu den jüngsten Terrorakten in Frankreich, darunter der Anschlag auf das Satireblatt "Charlie Hebdo", das Mohammed-Karikaturen veröffentlicht hatte, gab er nicht ab.

Diashow Terror-Einsatz in Frankreich

Zugriff in Dammartin-en-Goele

Zugriff in Dammartin-en-Goele

Zugriff in Dammartin-en-Goele

Zugriff in Paris

Zugriff in Paris

Zugriff in Paris

Zugriff in Paris

Schlinge um Terror-Brüder zieht sich zu

Schlinge um Terror-Brüder zieht sich zu

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