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Terror in Manchester: Polizei geht von Täter-Netzwerk aus

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Offenbar war Abedi nicht der alleinige Drahtzieher des Anschlags - drei weitere Festnahmen.

Die britische Polizei geht inzwischen eindeutig von einer Unterstützergruppe rund um den Attentäter von Manchester aus. "Ich glaube, es ist ganz klar, dass es sich um ein Netzwerk handelt, dem wir nachgehen", sagte der Polizeichef von Manchester, Ian Hopkins, am Mittwoch.

Zuvor hatten bereits die britische Premierministerin Theresa May und Innenministerin Amber Rudd Andeutungen in diese Richtung gemacht - allerdings nicht in dieser Deutlichkeit.

Vier weitere Festnahmen nach Attentat

May hatte am Dienstagabend mit Blick auf die bisherigen Ermittlungen betont, dass eine größere Gruppe von Personen hinter der Tat in Manchester mit 22 Todesopfern stecken könnte. Diese Möglichkeit könne nicht ignoriert werden. Rudd sagte am Mittwochvormittag, es sei "wahrscheinlich", dass der Attentäter nicht allein gehandelt habe.

Die Ermittler machen den 22 Jahre alten Salman Abedi für den Anschlag auf das Popkonzert der US-Sängerin Ariana Grande verantwortlich. Er war bei der Attacke gestorben. Seitdem hat die Polizei in Verbindung mit dem Attentat vier weitere Männer festgenommen. Details zu ihnen nannte Hopkins nicht, einer der Festgenommenen soll aber der Bruder des Attentäters sein. Großbritannien rief erstmals seit 2007 die höchste Terrorwarnstufe aus.

Attentäter soll nach Syrien gereist sein

Abedi war vor dem Anschlag wahrscheinlich nach Syrien gereist und hatte Verbindungen zur Terrormiliz Islamischer Staat, wie Frankreichs Innenminister Gérard Collomb unter Berufung auf britische Ermittler sagte. Der IS hatte nach dem Anschlag behauptet, der Attentäter sei sein "Soldat" gewesen.

Abedi hatte seine Opfer am Montagabend mit einem selbstgebauten Sprengsatz in den Tod gerissen. Dutzende wurden verletzt, unter den Toten sind viele Kinder und Jugendliche. Das bisher jüngste bekannte Todesopfer ist ein achtjähriges Mädchen. Am zweiten Tag nach dem Anschlag waren nach Angaben der örtlichen Gesundheitsbehörden noch 20 Menschen in kritischem Zustand. Deutsche und Österreicher sind laut derzeitigen Informationen nicht unter den Opfern.
 

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 22:30

Die Verdächtige ist am Mittwochabend bei einer Razzia im Stadtviertel Blackley im Norden von Manchester festgenommen worden, erklärte die Polizei. Den Namen und das Alter der Frau nannte die Polizei zunächst nicht.

 22:27

Jetzt auch eine Frau festgenommen!

 22:17

Vater des Attentäters ebenfalls festgenommen

Neben dem Bruder des Manchester-Attentäters Salman Abedi ist nach Angaben libyscher Spezialkräfte auch dessen Vater in Libyen festgenommen worden. Der Mann sei vor seinem Haus in der libyschen Hauptstadt Tripolis festgenommen worden. Sprecher Ahmed Salem wollte am Mittwoch zunächst keine weiteren Auskünfte geben, bevor die Ermittlungen nicht abgeschlossen seien.

 21:32

Schweigeminute in ganz Großbritannien geplant

In Großbritannien wird an diesem Donnerstag in einer Schweigeminute der Opfer des Attentats von Manchester gedacht. Dies ist für 11.00 Uhr Ortszeit (12.00 Uhr MESZ) geplant. Die Gedenkminute soll auch die Solidarität mit den vielen Verletzten zeigen. Fahnen auf öffentlichen Gebäuden werden noch bis Donnerstagabend auf halbmast sein.

 20:41

Beide Brüder waren beim IS

Der in Libyen festgenommene Bruder des Selbstmordattentäters von Manchester wusste nach Angaben der libyschen Polizei von den Anschlagsplänen des 22-Jährigen. Hachem Abedi hat ausgesagt, dass er ebenso wie sein Bruder Abedi der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) angehört und sich während der Vorbereitungen zu dem Anschlag in Großbritannien aufgehalten hat.

 19:55

Bruder von Attentäter plante offenbar Anschlag

Der in Tripolis festgenommene Bruder des Attentäters hat nach Darstellung der dortigen Sicherheitsbehörden einen Anschlag in der libyschen Hauptstadt geplant. Er sei am 16. Mai von Großbritannien nach Libyen gereist, sagte ein Sprecher der Behörden. Der Vater des Attentäters sei ebenfalls in Tripolis festgenommen worden.

 18:38

Fünfter Mann festgenommen

Die britische Polizei hat einen fünften Verdächtigen festgenommen. Der Mann sei am Mittwochnachmittag in Zusammenhang mit den Ermittlungen zu dem Anschlag in Manchester in der nahegelegenen Stadt Wigan festgenommen worden, erklärte die Polizei. Bei seiner Festnahme habe der Mann ein Päckchen dabei gehabt, das derzeit untersucht werde.

 18:12

Bruder von Anti-Terror-Einheit festgenommen

Der jüngere Bruder des Manchester-Attentäters wurde in der libyschen Hauptstadt Tripolis von einer Anti-Terror-Einheit festgenommen. Er wird verdächtigt, Verbindungen zur Islamisten-Miliz IS zu haben.

 18:02

+++Bruder des Attentäters in Libyen festgenommen+++

 17:24

+++ Vater von Abedi glaubt an Unschuld seines Sohnes +++

Die Associated Press sprach mit dem Vater des mutmaßlichen Attentäters Salman Abedi. Ramadan Abedi glaubt nicht an die Schuld seines Sohnes. "Wir glauben nicht an das Töten von anderen. Das sind wir nicht!". Zudem bestätigt er, dass auch ein weiterer Sohn in Haft ist.

 16:17

+++ Polizei geht von Netzwerk rund um Attentäter aus +++

Die Polizei geht inzwischen eindeutig von einer Unterstützergruppe rund um den Attentäter von Manchester aus. Das sagte der Polizeichef von Manchester, Ian Hopkins, am Mittwoch. Bei der Terrorattacke ist auch eine Polizistin ums Leben gekommen. Die Frau sei privat beim Konzert gewesen. Insgesamt hatte der Attentäter 22 Menschen in den Tod gerissen.

 16:16

Anti-Terror-Kampf soll bei G7 besondere Rolle spielen

Nach dem Anschlag von Manchester soll der Kampf gegen den Terror auch beim G7-Gipfel in Italien ein herausragendes Thema werden. Das Thema Terrorismus werde "aufgrund der aktuellen Situation eine besondere Rolle einnehmen", hieß es am Mittwoch in Regierungskreisen in Berlin. Die Frage habe zwar ohnehin auf der Agenda gestanden, aber "jetzt wird das alles nochmal neu bewertet".

 15:38

Chelsea sagte Siegesparade in London wegen Manchester ab

Nach dem Terroranschlag von Manchester hat der FC Chelsea seine geplante Siegesparade zum Gewinn der englischen Fußballmeisterschaft abgesagt. Angesichts des tragischen Ereignisses sei es unangemessen, die Parade wie geplant am Sonntag in London zu veranstalten, teilte der Verein am Mittwoch mit.

Das gelte auch mit Blick auf die verschärfte Sicherheitslage. Man wolle nicht wichtige Sicherheitsressourcen durch ein weiteres Großereignis binden, hieß es.

 13:45

Was ist "homegrown terrorism"?

Stammt ein Attentäter aus dem angegriffenen Land - so wie beim jüngsten islamistischen Terroranschlag in Großbritannien - spricht man von "homegrown terrorism". Übersetzt bedeutet der englischsprachige Begriff: "selbst gezüchteter Terrorismus" oder "hausgemachter Terrorismus".

Es kann sich bei den Tätern dann um Kinder von Einwanderern handeln, die über Jahrzehnte in Ländern mit westlicher Staats- und Gesellschaftsordnung sozialisiert wurden - oder um Staatsbürger, die zum Islam übertraten und sich immer weiter radikalisierten.

Sie kennen sich besonders gut mit der Sprache, den Regeln und der Umgebung in den Zielländern aus. Eine Radikalisierung geschieht häufig über Internetpropaganda. Gibt es eine praktische "Ausbildung" zum Terroristen, findet sie oft in Trainingslagern im Ausland statt.

Zu den "homegrown"-Terroristen zählen etwa einige der Angreifer bei der Anschlagsserie in Paris im November 2015 unter anderem auf den Club "Bataclan". Auch die Attacke auf die Londoner U-Bahn 2005 und die Bombenanschläge auf Pendlerzüge in Madrid 2004 werden in der Regel dem "homegrown"-Terrorismus zugerechnet.

 12:52

Nun insgesamt vier Verdächtige in Gewahrsam

Die britische Polizei hat drei weitere Verdächtige im Zusammenhang mit dem Selbstmordanschlag von Manchester festgenommen. Auch diese Festnahmen seien in einem südlichen Viertel der Stadt erfolgt, wo bereits am Vortag ein junger Mann festgenommen worden war, teilte die Polizei am Mittwoch mit.

Die Beamten hätten bei den Einsätzen Haftbefehle "im Rahmen der Ermittlungen zu dem schrecklichen Anschlag von Montagabend" vollstreckt, teilte die Polizei mit. Damit waren insgesamt vier Verdächtige in Gewahrsam. Welche Rolle sie bei der Bluttat gespielt haben könnten, blieb zunächst offen.

Bei dem Anschlag des mutmaßlichen Selbstmordattentäters Salman Abedi vor der Manchester Arena wurden am Montag 22 Menschen getötet und 59 weitere verletzt. Die Behörden vermuten eine gemeinschaftlich geplante Tat: Die Ausführung des Anschlags sei "anspruchsvoller gewesen als einige der Anschläge, die wir davor erlebt haben", hatte Innenministerin Amber Rudd gesagt. Dies deute darauf hin, dass Abedi "wahrscheinlich nicht alleine gehandelt" habe.

 11:44

++ BREAKING ++ Weitere Festnahmen wegen Manchester-Anschlag

Nach dem Selbstmordanschlag von Manchester sind in Großbritannien drei weitere Männer festgenommen worden. Die Sicherheitsbehörden gehen davon aus, dass der Selbstmordattentäter möglicherweise Helfer hatte, meldete der britische Rundfunksender Channel 4 am Mittwoch

 11:44

London verärgert über Erkenntnisweitergabe

Die britische Innenministerin Amber Rudd hat sich wegen der Weitergabe interner Erkenntnisse zum Manchester-Attentat bei den zuständigen Stellen in den USA beschwert. Die Ministerin bezeichnete es am Mittwoch in der BBC als "irritierend", dass Informationen über den Selbstmordattentäter Salman Abedi in US-Medien auftauchten, ehe sie in Großbritannien zur Veröffentlichung freigegeben wurden.

"Ich habe unseren Freunden gegenüber sehr klar gemacht, dass so etwas nicht mehr passieren darf", sagte Rudd. Der Name des Attentäters war am Dienstag zuerst in US-Medien aufgetaucht. Diese stützten ihre Angaben auf eine vertrauliche Unterrichtung, die britische Stellen ihren US-Kollegen in London gegeben hätten. "Die britische Polizei hat sehr deutlich gemacht, dass sie selbst den Informationsfluss kontrollieren will, um die Ermittlungen zu schützen", sagte die Ministerin dazu.

 11:41

Manchester-Attentäter war wahrscheinlich in Syrien

Der mutmaßliche Attentäter von Manchester ist nach Angaben des französischen Innenministers Gérard Collomb wahrscheinlich in Syrien gewesen. "Wir wissen heute nur das, was die britischen Ermittler uns mitgeteilt haben", sagte Collomb am Mittwoch dem Sender BFMTV. Der Brite sei libyscher Herkunft, aber in Großbritannien aufgewachsen und habe sich "plötzlich nach einer Reise nach Libyen und dann wahrscheinlich nach Syrien radikalisiert und hat entschieden, diesen Anschlag zu begehen". Die britische Innenministerin Amber Rudd hatte zuvor erklärt, dass der mutmaßliche Attentäter Salman Abedi dem britischen Geheimdienst bekannt war.

 11:41

Manchester-Anschlag: Arzt: Etliche Verletzungen durch Nägel

Die Bombe von Manchester war nach den Worten eines behandelnden Arztes offensichtlich auch mit Nägeln bestückt. "Die Bombe hatte wohl auch Nägel", sagte der Deutsche Stefan Schumacher, der als Neurologe in Manchester arbeitet, am Mittwoch dem Südwestrundfunk (SWR). Dies habe sich bei der Behandlung der Terroropfer gezeigt: "Da waren auch etliche Verletzungen mit Nägeln an verschiedenen Körperteilen." Sein Hospital sei spezialisiert auf Schädel-Hirn-Verletzungen, "und das sind dann natürlich auch etliche".