Der 62-Jährige muss sich wegen Anschlägen in den 1980er-Jahren verantworten.
Vor einem Pariser Sondergericht hat am Montag ein neuer Prozess gegen den Terroristen Ilich Ramirez Sánchez, denannt "Carlos", begonnen. Der 62-Jährige muss sich wegen vier Anschlägen in den 1980er Jahren in Frankreich verantworten, bei denen elf Menschen starben und fast 150 weitere verletzt wurden. Mitangeklagt sind auch zwei Deutsche: der frühere Stellvertreter von "Carlos", Johannes Weinrich, und Christa-Margot Fröhlich. Beide erscheinen aber nicht vor Gericht.
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Unter scharfen Sicherheitsmaßnahmen beginnt am Montag vor einem Pariser Geschworenengericht ein Prozess gegen den einstigen Top-Terroristen Illich Ramirez Sanchez alias Carlos.
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Der Venezolaner muss sich wegen Mittäterschaft bei vier Anschlägen aus den Jahren 1982/1983 in Frankreich verantworten - gemeinsam mit den mutmaßlichen deutschen Komplizen Christa Margot Fröhlich und Johannes Weinrich sowie dem flüchtigen Mitangeklagten Ali al-Issawi.
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Alle drei werden nach Justizangaben voraussichtlich nicht bei dem Prozess anwesend sein.
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Die Anklagebank: Schweres Panzerglas im Gerichtssaal.
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Bei den Anschlägen starben elf Menschen, mehr als 100 wurden verletzt. Carlos (62) ist 1997 in Frankreich bereits wegen der Ermordung von drei Menschen zu lebenslanger Haft verurteilt worden.
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An dem bis zum 16. Dezember angesetzten Prozess nehmen 51 Nebenkläger und 65 Zeugen teil.
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Schwarz-Weiß-Foto des "Schakals".
Weinrich, dessen Auslieferung Deutschland verweigerte, verbüßt in Berlin eine lebenslange Haftstrafe wegen des Anschlags auf das französische Kulturinstitut "Maison de France" im Jahr 1983. Fröhlich hatte Frankreich im Frühjahr 2000 verlassen, wo sie nach vierjähriger Untersuchungshaft noch unter Polizeiaufsicht stand. Sie soll seither im Raum Neu-Ulm leben.
1996 vom französischen Geheimdienst gefasst
Der Venezolaner "Carlos", der 1996 aus dem Sudan von französischen Geheimdienstagenten verschleppt worden war, wurde in Frankreich 1997 bereits zu lebenslanger Haft wegen der Ermordung zweier Geheimdienstagenten und eines V-Mannes verurteilt. Der neue Prozess, der bis zum 16. Dezember geht, ist der erste, bei dem sich Ramirez Sanchez wegen Terrorismus verantworten muss.
In Österreich führte der Terrorist bei dem Angriff auf die Wiener OPEC-Zentrale im Dezember 1975 das Kommando, bei dem drei Menschen getötet wurden. Damals flohen die Terroristen, in deren Hand sich Dutzende Geiseln befanden, mit einem gekaperten Flugzeug üver Algerien in den Nahen Osten. Auf ihrer Flucht wurde "Carlos" vom damaligen österreichischen Innenminister Otto Rösch (S) auf dem Flugfeld in Schwechat per Handschlag verabschiedet, was diesem später heftige Kritik eintrug. Ramirez und seine fünf Kampfgefährten wurden in Österreich nie vor Gericht gestellt.