Vor Wahl im Irak

Terroristen richten Blutbad an - 32 Tote

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Die Attentate vor den Wahlen am Sonntag werden immer zahlreicher.

In der irakischen Stadt Bakuba haben Terroristen am Mittwoch ein fürchterliches Blutbad angerichtet. Nach Angaben der Sicherheitskräfte starben dabei 32 Menschen, 45 wurden verletzt. Ein Polizeisprecher sagte, in der Stadt seien binnen kürzester Zeit vier Bomben explodiert. Zuerst detonierte eine Autobombe neben einer Polizeiwache, dann zündeten die Terroristen eine zweite Autobombe an einer Straßensperre der Polizei vor dem Gebäude des Provinzrates.

Krankenhaus-Direktor verletzt
Als die Helfer die Verletzten in ein Krankenhaus brachten, zündete ein Selbstmordattentäter dort mitten unter ihnen einen Sprengstoffgürtel. Dabei wurde unter anderen der Direktor des Krankenhauses verletzt. Kurze Zeit später detonierte noch eine weitere Autobombe in Bakuba neben einer Straßensperre des Zivilschutzes.

Am Vortag hatten Sicherheitskräfte eine große Menge Waffen und Sprengstoff beschlagnahmt. Dem Geheimdienst lägen Informationen vor, wonach am Wahltag am Sonntag Terroranschläge geplant seien, hieß es. Im Februar wurden laut einer am Montag veröffentlichten Statistik der irakischen Behörden 352 Menschen Opfer politisch motivierter Gewalt, das sind 80 Prozent mehr als im Jänner.

Regierungsbündnis in Führung
Vor den Wahlen liegt das vom schiitischen Regierungschef Nuri al-Maliki angeführte Bündnis nach dem Ergebnis einer Umfrage in Führung. Die "Allianz für den Rechtsstaat", in der rund vierzig Parteien und Gruppierungen zusammengeschlossen sind, bekäme knapp 30 Prozent der Stimmen, ergab die Befragung von 5000 repräsentativ ausgewählten Personen durch das der Regierung unterstehende "Nationale Medienzentrum". Der oppositionelle "Nationale Block" aus insgesamt 63 Gruppen unter dem säkular orientierten früheren schiitischen Regierungschef Iyad Allawi würde demnach auf einen Stimmenanteil von etwa 22 Prozent kommen.

Abzug der US-Truppen könnte sich verzögern
Die schiitische religiöse "Nationale Allianz", der die pro-iranische Partei "Oberster Islamischer Rat" (SIIC) (früher SCIRI) und die Sadr-Bewegung des radikalen Predigers Muktada al-Sadr angehören, käme auf 17 Prozent der Stimmen, die Liste "Irakische Einheit" von Innenminister Jawad Bolani auf fünf Prozent. Das Bündnis der Kurdenparteien kann demnach mit zehn Prozent.

Der Abzug der amerikanischen Kampfeinheiten in diesem Jahr könnte sich verzögern, falls nach der Parlamentswahl chaotische Zustände eintreten sollten. Das hat der Befehlshaber der US-Truppen im Irak, General Ray Odierno erklärt. Es gebe zwar keine Hinweise, dass dieser Schritt erforderlich sein werde, sagte Odierno. Er habe aber einen "Plan B" und seinen Vorgesetzten in Washington davon berichtet. Die USA haben sich bereiterklärt, ihre Kampftruppen bis Ende August aus dem Irak abzuziehen.

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