Thailand

Proteste weiten sich auf Ferien-Inseln aus

27.11.2013

In Bangkok belagerten die Demonstranten mehrere Regierungsgebäude.

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© AFP
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Die Protestwelle gegen die Regierung in Thailand hat am Mittwoch auf weitere Landesteile übergegriffen. In Bangkok wurden mehrere Regierungsgebäude besetzt, aber auch im Süden belagerten Demonstranten rund 25 Provinzrathäuser, insbesondere auf der Ferieninsel Phuket. "Auch wenn die Regierung zurücktritt, werden wir nicht aufgeben", sagte Oppositionsführer Suthep Thaugsuban. "Wir stoppen erst, wenn die Macht in den Händen des Volkes liegt."

"Sieg" in wenigen Tagen erwartet
Einer der Anführer der Proteste, Suthep Thaugsuban, sagte, er rechne mit einem "Sieg" der Opposition innerhalb weniger Tage. Gegen Suthep, einen ehemaligen Vize-Regierungschef, war am Dienstag Haftbefehl erlassen worden. Er war unter den Demonstranten, die am Montag das Finanzministerium gestürmt hatten. Es war am Mittwoch weiter besetzt. Außerdem machten sich tausende Demonstranten zu Fuß, mit Motorrädern und Lieferwagen auf den Weg in einen Vorort von Bangkok, wo sich weitere Regierungsgebäude befinden.

Die Opposition hatte ihre Anhänger als Reaktion auf einen umstrittenen Amnestieplan der Regierung mobilisiert. Sie begehrt gegen Regierungschefin Yingluck Shinawatra und ihren Bruder Thaksin auf - den schwerreichen Ex-Ministerpräsidenten, der 2006 vom königstreuen Militär gestürzt und später wegen Korruption verurteilt worden war.

Thaksin-Rückkehr befürchtet
Die Demonstranten fürchten, dass der im Exil in Dubai lebende Thaksin infolge einer Amnestieregelung unbehelligt nach Thailand zurückkehren könnte. Zwar wurde das von der Regierung gewünschte Gesetz vom Senat kürzlich gestoppt, doch dauern die Massenproteste seit Tagen an.



Es ist die heftigste Protestwelle in Thailand seit dem Frühjahr 2010, als bei der Niederschlagung wochenlanger Demonstrationen von Thaksin-Anhängern gegen die damalige Regierung mehr als 90 Menschen getötet und etwa 1900 weitere verletzt wurden.

 

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