Litauens Präsidentin will Ukraines Ex-Regierungschefin besuchen.
Eine Behandlung der inhaftierten ukrainischen Ex-Regierungschefin Julia Timoschenko durch einen deutschen Arzt ist unsicher. Wegen ihres Hungerstreiks sei Timoschenko geschwächt, sagte ihr Verteidiger Alexander Plachotnjuk am Montag in Kiew. "Ich denke, dass vor einer Behandlung ihr Organismus wieder hergestellt werden muss." Die Oppositionsführerin befindet sich nach eigenen Angaben seit dem 20. April im Hungerstreik. Sie klagt seit Monaten über Rückenschmerzen. Eigentlich sollte die Therapie an diesem Dienstag in einem Krankenhaus in Charkow beginnen. Darauf hatten sich Spezialisten der Berliner Charité-Klinik in der vergangenen Woche in einem Gespräch mit der 51-Jährigen verständigt.
Timoschenko Tochter, Jewgenija Timoschenko, hat am Montag Gespräche in Berlin geführt. So traf sie Justizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger, wie aus FDP-Kreisen verlautete. Begegnungen mit Kanzlerin Angela Merkel und Außenminister Guido Westerwelle kamen hingegen nicht zustande.
Treffen angekündigt
Die litauische Präsidentin Dalia Grybauskaite kündigte unterdessen ein baldiges Treffen mit Timoschenko im Gefängnis in Charkow an. Ihr ukrainischer Amtskollege Viktor Janukowitsch habe dies in einem Telefongespräch zugesagt, sagte Grybauskaite nach Angaben der Agentur BNS in Vilnius. Sie kündigte zudem an, zu einem Gipfeltreffen der mitteleuropäischen Staatschefs am 11. und 12. Mai in die Ukraine zu reisen.
Mehrere Staatschefs und Präsidenten, darunter Bundespräsident Fischer, der deutsche Präsident Joachim Gauck und der tschechische Präsident Vaclav Klaus, hatten ihre Teilnahme abgesagt. Einige begründeten dies mit dem Fall Timoschenko.
© AP Photo
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