Untersuchungsbericht

Todes-Drama am K2: Jetzt gibt es erste Konsequenzen

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Menschenverachtende Szenen am K2. Dutzende Bergsteiger stiegen über den sterbenden Mohammed Hassan (†27). 

Die Aufnahmen schockten die Welt. Der verletzte Mohammed Hassan hängt schwer verletzt im Seil am K2, dem zweithöchsten Berg der Welt. Dutzende Alpinisten ignorieren den 27-Jährigen, steigen über ihn, verfolgen nur weiter ihr Ziel, den Gipfel zu erklimmen. Der Pakistani stirbt.

Eine von der pakistanischen Regierung bestellte Untersuchungskommission hat nun einen 70-seitigen Bericht über die Ereignisse am 27. Juli veröffentlicht. Der Hauptpunkt des Berichts: Muhammed Hassan hätte an jenem Tag nicht auf dem K2 sein sollen.  Die Verantwortlichkeit wird im Bericht nur indirekt beantwortet.

Es war Hassans erste Expedition auf einen Achttausender. Zuvor hatte der Pakistani als "Low Altitude Porter" nur das Material bis zum Basislager transportiert. Er war nicht nur bergsteigerisch nicht für Höhen über 8000 Meter geeignet, sondern auch seine Ausrüstung war unzureichend, heißt es im Bericht. Sein Arbeitgeber, die Agentur "Lela Peak Expedition", hatte ihm 765 Euro für geeignete Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Hassan entschied sich jedoch, das Geld nicht dafür auszugeben.

Erste Konsequenzen

Nach einem Unfall hing er mehr als eine Stunde kopfüber in einem Seil, bis der brasilianische Kameramann Gabriel Taros und zwei Helfer ihm zu Hilfe kamen. Der Bericht spekuliert nicht darüber, ob eine intensivere Rettungsaktion Hassan geholfen hätte.

Als direkte Reaktion auf das Unglück wurde die Agentur "Lela Peak Expedition" nun für zwei Jahre gesperrt. Der Bericht empfiehlt zudem strengere Richtlinien: Hochträger sollten nur mit ausreichender Erfahrung und Schulung an Achttausender-Expeditionen teilnehmen dürfen. Es sollten auch spezialisierte Rettungsteams bereitstehen. Zudem wird die Rolle von Verbindungsoffizieren hinterfragt, die ihre Aufsichtspflichten scheinbar nicht ernst nehmen.

Im Endeffekt hat niemand verhindert, dass der offensichtlich überforderte Hassan sein Leben riskierte. Ob er gerettet hätte werden können, bleibt auch nach dem Bericht unklar.
  

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