Kündigte der Todesfahrer von Magdeburg hier seinen Anschlag an?
Der mutmaßliche Anschlag auf einen Weihnachtsmarkt im ostdeutschen Magdeburg ist offenbar von einem Islamkritiker verübt worden. Der 50-jährige Arzt bezeichnet sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur selbst als "Ex-Muslim". In sozialen Medien und Interviews erhob er jüngst teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen unter anderem vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Die Zahl der Toten stieg unterdessen auf fünf.
- Jetzt werden auch unsere Weihnachtsmärkte verbarrikadiert
- Zahl der Opfer steigt: Fünf Tote und über 200 Verletzte
Es gebe mehr als 200 Verletzte, davon seien viele schwerst- und schwerverletzt, ergänzte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt, Reiner Haseloff, am Samstag nach einem Besuch des Tatorts mit Kanzler Olaf Scholz. Dieser sagte, fast 40 Menschen seien so schwer verletzt, "dass man große Sorge um sie haben muss".
Wirre Vorwürfe und Behauptungen
Der aus Saudi-Arabien stammende Mann wird verdächtigt, am Freitagabend mit einem Leihauto in eine Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gefahren zu sein. Die Polizei äußerte sich am Samstagvormittag zunächst zurückhaltend zu der Frage, ob sie die Tat als Anschlag wertet. Man sei noch in der Klärung, hieß es. Der Fahrer stand einem Bericht der "Bild" zufolge womöglich unter Drogen. Ein erster Drogenwischtest sei positiv ausgefallen, berichtet das Blatt ohne Angaben von Quellen.
In sozialen Medien und Interviews erhob der Tatverdächtige zuletzt teils wirr formulierte Vorwürfe gegen deutsche Behörden. Er hielt ihnen vor, nicht genügend gegen Islamismus zu unternehmen. Nachdem er vor Jahren mit seiner Unterstützung für saudische Frauen, die aus ihrem Heimatland fliehen, an die Öffentlichkeit gegangen war, schrieb er später auf seiner Website in englischer und arabischer Sprache: "Mein Rat: Bittet nicht um Asyl in Deutschland."
Taleb A. auf seinem X-Konto mehrfach verstörende Aussagen und kritisierte, dass Deutschland Europa islamisieren wolle. Am 13. August schrieb der Arzt: „Ich versichere Ihnen: Wenn Deutschland Krieg will, werden wir ihn haben. Wenn Deutschland uns töten will, werden wir sie abschlachten, sterben oder voller Stolz ins Gefängnis gehen.“ Die Zeilen können so gedeutet werden, dass der gebürtige Saudi einen Anschlag ankündigt. „Weil wir alle friedlichen Mittel ausgeschöpft haben, sind uns nur noch mehr Verbrechen seitens der Polizei, des Staatsschutzes, der Staatsanwaltschaft, der Justiz und des Innenministeriums begegnet. Frieden nützt ihnen nichts.“