Dutzende Tote
Tödliche Seuche wütet in Urlaubsparadies
11.10.2017
Gefährliche Krankheit eingeschleppt - im Urlaubsparadies ist man besorgt.
Ein Urlauber hat die gefährliche und leicht übertragbare Lungenpest aus Madagaskar in den bei Touristen beliebten Inselstaat Seychellen eingeschleppt. Bei dem 33-Jährigen sei die Erkrankung bestätigt, seine Frau und seine Tochter zeigten bisher nur schwache Symptome, erklärte am Dienstagabend ein leitender Beamter des Gesundheitsministeriums der Seychellen, Jude Gedeon.
Alle Passagiere, die mit dem gleichen Flug am Freitag aus Madagaskar angekommen waren, und alle Personen, die mit dem Erkrankten in Kontakt waren, bekämen prophylaktisch Antibiotika, sagte er weiter.
40 Tote
Dem jüngsten Ausbruch der Lungen- und Beulenpest in Madagaskar sind bereits über 40 Menschen zum Opfer gefallen, rund 350 Erkrankungen wurden bis dato gemeldet. Ein Todesopfer war ein Basketballtrainer aus den Seychellen, der sich nur kurz in Madagaskar aufhielt. Die Fluggesellschaft Air Seychelles stellte daraufhin ihre Flüge nach Antananarivo ein.
In der dicht besiedelten Hauptstadt Madagaskars sind bisher 142 Menschen erkrankt. Verursacher der Pest ist das Bakterium Yersinia pestis. Der Erreger wird oft durch Flöhe von Ratten übertragen, auch eine Übertragung durch Tröpfchen ähnlich wie bei einer Grippe ist möglich. Bei dieser seltener auftretenden, Lungenpest genannten Form droht vor allem in dicht besiedelten Gegenden eine schnelle Ausbreitung. Kleinere Ausbrüche der Beulenpest hingegen sind in dem Inselstaat vor der südöstlichen Küste Afrikas nicht ungewöhnlich.