'Mehr und mehr Menschen in den Kliniken sterben', sagte Qaim Lashari.
Ein blutiger Selbstmordanschlag hat den Endspurt im pakistanischen Parlamentswahlkampf erschüttert: Der Attentäter sprengte sich am Freitag inmitten einer Wahlkampfkundgebung in der Stadt Mastung in die Luft und tötete dabei nach Behördenangaben mindestens 128 Menschen.
Etwa 150 Menschen wurden verletzt. Es war der tödlichste Anschlag in Pakistan seit 2014. Einen zweiten Anschlag gab es in der Stadt Bannu, dabei wurden vier Menschen getötet.
IS bekannte sich zu Anschlag
Zu dem Anschlag in Mastung bekannte sich die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) über ihr Propaganda-Sprachrohr Amaq. Bei dem Anschlag wurde auch ein regionaler Kandidat der neu gegründeten Awami-Partei Belutschistans (BAP) tödlich verletzt, wie der Innenminister der Provinz Belutschistan, Agha Umar Bungalzai, mitteilte.
Opfer des Attentats wurden mit blutverschmierten Kleidern in Krankenhäuser in Mastung und in der Provinzhauptstadt Quetta gebracht. Trauernde Angehörige versammelten sich dort, um die Toten zu beklagen.
Erschütternde Szenen
Der Lokaljournalist Attah Ullah berichtete von erschütternden Szenen am Anschlagsort: "Menschliche Überreste und blutige Körperteile lagen überall verstreut auf dem Gelände. Verletzte schrien vor Schmerz und aus Angst."
Wenige Stunden zuvor waren mindestens vier Menschen bei der Explosion einer Bombe in der Stadt Bannu im Nordwesten Pakistans getötet und 39 weitere verletzt worden. Die Bombe war nach Polizeiangaben in einem Motorrad versteckt, das Teil einer Fahrzeugkolonne des Kandidaten der Partei Mittahida Majlis-e-Amal (MMA) war. Der Kandidat habe den Angriff überlebt, zu dem sich zunächst niemand bekannte.
Parlamentswahlen
Erst am Dienstag war ein Anschlag in der Stadt Peshawar im Nordwesten des Landes verübt worden, dem nach neuen Angaben 22 Menschen zum Opfer fielen. Der Angriff richtete sich gegen eine Wahlkampfkundgebung der Awami-National-Partei (ANP). Die Talibangruppe Tehreek-e-Taliban Pakistan hatte sich dazu bekannt.
In Pakistan finden am 25. Juli Parlamentswahlen statt. Der Südasien-Direktor von Amnesty International, Omar Waraich, forderte von den pakistanischen Behörden, während des Wahlkampfs die Sicherheit der Kandidaten zu garantieren. Das pakistanische Militär hatte bereits angekündigt, die Wahlen mit mehr als 370.000 Soldaten abzusichern.