Shams ul-Haq: Fingerabdrucksystem funktioniert nicht.
Der aus Pakistan stammende Terrorismus-Experte Shams ul-Haq schlägt einen Tag nach dem mörderischen LKW-Anschlag in Berlin im Interview mit ÖSTERREICH Alarm: „Der Terror in Österreich wird kommen.“
Und das, obwohl den Terroristen die Mittel fehlen, um Bomben zu bauen oder sich eine Waffe zu besorgen. „Deshalb fahren sie mit LKWs in Menschenmengen rein."
Fingerabdrucksystem funktioniert nicht
Terrorismus-Experte Haq prangert an: „Das Fingerabdrucksystem funktioniert nicht: Terroristen reisen unter falschem Namen ein und haben einen zweiten Personalausweis.“ Und: „Wir bauen die Terroristen in den Flüchtlingsheimen selbst auf." Vor allem in Heimen mit mehr als tausend Asylwerbern sei die Radikalisierung Einzelner einfach.
Haq verbrachte Wochen undercover in Flüchtlingsheimen in Deutschland, der Schweiz – und auch in Österreich in Traiskirchen. Seine Erkenntnisse in seinem Buch „Die Brutstätte des Terrors“ sind ernüchternd. „Große Flüchtlingsheime sind gefährlich. Flüchtlinge haben nichts tun. Dann haben Salafisten leichtes Spiel.“
Er selbst verbrachte mehrere Nächte in jenem Flüchtlingsheim in Berlin-Tempelhof, in dem der Todeslenker von Berlin untergebracht gewesen sein soll. Dort würden Tausende Flüchtlinge unter schlechten Umständen hausen.
Haq: „Terrorverdächtige abschieben“
Haq, der selbst 1990 aus Pakistan nach Deutschland kam, versteht nicht, warum Terrorverdächtige nicht abgeschoben werden. Denn, so Haq: „Solche Leute müssten sofort abgeschoben werden. In Deutschland gibt es mehrere hundert Verdächtige – die müsste man rausschmeißen.“ Allerdings könne man nicht die gesamte Community der Pakistanis angreifen. „Das sind Terroristen, die mit den Ländern nichts zu tun haben.“
Laut Haq sehe Außenminister Kurz, den er bei der Sicherheitskonferenz in München in diesem Jahr getroffen habe, die Lage genauso.