Häuser wurden abgedeckt, Bäume entwurzelt. Ein Mädchen wurde schwer verletzt.
Unwetter mit Tornados haben am Pfingstmontag in den ostdeutschen Bundesländern Brandenburg und Sachsen schwere Schäden angerichtet. In mehreren Orten wurden Häuser durch die Wirbelstürme beschädigt. Im sächsischen Großenhain wurde ein sechsjähriges Mädchen schwer verletzt - es hatte in einem Auto gesessen, auf das ein entwurzelter Baum fiel.
80 Prozent der Häuser verloren Dächer
Ein Wirbelsturm
raste durch die Stadt Mühlberg in Brandenburg und deckte rund 20 Dächer ab,
mehrere Bäume stürzten auf Autos und Häuser. Vorübergehend fiel in der
gesamten Stadt der Strom aus. Die Elbbrücke nach Sachsen musste gesperrt
werden, und wegen unpassierbarer Zufahrtsstraßen kam die Feuerwehr nur
mühsam voran.
Auch in Großenhain und Umgebung in Sachsen wütete ein Tornado. Nach Angaben der Polizei deckte der Sturm dort bei einer Reihe von Häusern die Dächer ab. In der nahe gelegenen Ortschaft Walda-Kleinthiemig hätten sogar 80 Prozent der Häuser ihre Dächer verloren. Umgestürzte Bäume versperrten Anfahrtswege.
Zahlreiche Behinderungen
Auch der Zugverkehr kam in der Region
teilweise zum Erliegen. Die Fernzüge zwischen Dresden und Berlin wurden
umgeleitet. Umgestürzte Bäume, Äste und Schlamm behinderten auch den
Straßenverkehr auf den sächsischen Autobahnen A 13 und A 4.
Auch in anderen Teilen Deutschlands - etwa im Osten und im Norden - gab es Gewitter und Unwetter. Allerdings hielten sich die Schäden meist in Grenzen. Bäume knickten um und Keller liefen voll. In Berlin zum Beispiel musste die Feuerwehr am Montagnachmittag zwischen 16 und 19 Uhr 38 Mal wegen der Unwetter ausrücken. Das Kulturprojekt "Schachtzeichen" im Ruhrgebiet wurde am Pfingstmontag ebenfalls durch heftige Windböen behindert. Mehr als 300 große, gelbe Ballons schwebten seit Samstag an ehemaligen Zechenschächten in bis zu 80 Metern Höhe. Dann ließen die Organisatoren die Ballons nach unten holen.