Kenia

Tote nach Explosion in Nairobi

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Österreichisches Außenamt warnt vor Reisen in Grenzgebiet zu Somalia.

In der kenianischen Hauptstadt Nairobi sind bei zwei Explosionen am Freitag mindestens acht Menschen getötet worden. Mehr als 70 weitere Menschen seien verletzt, teilte das Kenyatta-Krankenhaus mit, in das die Opfer eingeliefert wurden.

Eine der beiden Explosionen ereignete sich den Behörden zufolge auf einem belebten Markt in der Nähe des Stadtzentrums, die andere in einem Kleinbus ganz in der Nähe. Einige der Verletzten bluteten stark, sagte der Sprecher des Kenyatta-Krankenhauses, Simon Ithae. "Wir brauchen eine Menge Blut."

Die Ursache der Explosionen war zunächst unklar. Kenia wurde in jüngster Zeit immer wieder von blutigen Anschlägen erschüttert, für die zumeist islamistische Gruppen verantwortlich gemacht wurden.

Bei zwei Bombenanschlägen in der kenianischen Hafenstadt Mombasa waren Anfang Mai vier Menschen getötet und 15 weitere verletzt worden. Viele Anschläge in dem Land werden aus Rache dafür verübt, dass Kenia das Nachbarland Somalia im Kampf gegen Islamisten unterstützt. So bekannte sich etwa die somalische Al-Shabaab-Miliz zu einem Überfall auf ein Einkaufszentrum in Nairobi, bei dem Ende September 67 Menschen getötet wurden.

Angesichts verschärfter Reisehinweise seitens London werden derzeit rund 400 britische Touristen aus der kenianischen Küstenregion rund um Mombasa gebracht. Das britische Außenministerium hatte am Mittwoch vor nicht unbedingt notwendigen Reisen in die Region gewarnt. Mehrere Reiseveranstalter begannen daraufhin am Freitag damit, die Touristen außer Landes zu bringen.

Das österreichische Außenamt warnt vor Reisen in das Gebiet an der Grenze zu Somalia. Für das Küstengebiet gelte ein hohes Sicherheitsrisiko, ein erhöhtes Sicherheitsrisiko für den Rest des Landes, heißt es auf der Homepage. Im Großraum Nairobi bzw. Mombasa sowie im Grenzgebiet zu Somalia sowie an der Küste südlich von Mombasa bestehe eine hohe Gefahr von Terroranschlägen durch die Al-Shabaab-Miliz und andere Gruppen. "Die Anwesenheit an öffentlichen Plätzen, vor öffentlichen Gebäuden, bei größeren Menschenansammlungen sowie in von Ausländern frequentierten Einkaufszentren, Restaurants und Bars sollte aufgrund der Terrorgefährdung auf ihre unbedingte Notwendigkeit geprüft werden." Das Ministerium empfiehlt Kenia-Reisenden die Reiseregistrierung des Außenministeriums.

Auch Frankreich, Australien oder Kanada haben vor Reisen in die Region Mombasa gewarnt. Großbritannien und die USA warnten in dieser Woche ihre Bürger vor der Gefahr von Anschlägen in Kenia.

Der Fremdenverkehr ist ein wichtiger Wirtschaftszweig in Kenia. Tourismus-Vertreter zeigten sich betroffen über die Evakuierungen der Briten. "Wir sind überrascht", sagte Sam Ikwaye von der kenianischen Hoteliers- und Restaurant-Vereinigung, "es gibt keine große unmittelbare Gefahr, um diese Maßnahmen zu rechtfertigen."

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