Tragödie im Urlaubsparadies

Touristenbus verunglückt: 29 Deutsche starben auf Madeira

17.04.2019

Rund 50 Menschen aus Deutschland waren an Bord. 22 von ihnen seien unterschiedlich schwer verletzt.

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Bei einem Busunglück auf der portugiesischen Atlantikinsel Madeira sind am Mittwoch 29 Menschen ums Leben gekommen. Portugals Präsident Marcelo Rebelo de Sousa erklärte Medienberichten zufolge am Abend, dass seinen Informationen nach alle Todesopfer aus Deutschland stammen.
 
Der Reisebus war in der Gemeinde Caniço in einer Kurve von der Fahrbahn abgekommen und eine Böschung hinunter auf ein Wohnhaus gestürzt. Auf Bildern war zu sehen, wie der zerstörte Reisebus auf der Seite und teilweise auf einem roten Ziegeldach liegt.
 

© APA/AFP/RUI SILVA

 

Keine Hinweise auf Österreicher an Bord

Das Wiener Außenministerium hatte keine Hinweise auf Opfer aus Österreich. Der Informationsstand sei ähnlich jenem in den internationalen Medienberichten, demzufolge vor allem Deutsche unter den Toten seien, hieß es am späten Mittwochabend auf APA-Anfrage. Eine Sprecherin betonte aber, dass es einen direkten Kontakt zum portugiesischen Außenministerium gebe, um über die lokalen Behörden eine endgültige Bestätigung zu bekommen.

Die Nachrichtenagentur Lusa berichtete von insgesamt 51 Passagieren an Bord. 22 von ihnen seien unterschiedlich schwer verletzt worden und entweder vor Ort behandelt oder in ein Krankenhaus in der Hauptstadt Funchal gebracht worden.

© APA/AFP/RUI SILVA

 

Bürgermeister geschockt

"Mein Gott, ich bin sprachlos", sagte Bürgermeister Sousa. Der Fahrer hatte offenbar in einer Kurve die Kontrolle über den Bus verloren, der daraufhin einen Abhang hinunter in ein Wohnviertel stürzte. Auf Bildern war zu sehen, wie der weiße Reisebus völlig zerstört auf der Seite und teilweise auf einem roten Ziegeldach lag. Der Busfahrer und der Reiseleiter - beides Portugiesen - hätten verletzt überlebt, so der Bürgermeister.

Das Unglück ereignete sich dem örtlichen Zivilschutz zufolge gegen 18.30 Uhr in der östlich von Funchal gelegenen Gemeinde Caniço. Zwei Dutzend Rettungswagen waren im Einsatz, die Polizei riegelte den Unglücksort weiträumig ab. Auf Videos war zu sehen, wie Helfer Verletzte stützten und in Sicherheit brachten. Im Hintergrund waren Sirenen von Ambulanzen zu hören.

© Twitter

Ursache noch unklar

Die Unfallursache war zunächst noch unklar. Die Staatsanwaltschaft leitete eine Untersuchung ein. Laut Medienberichten könnte ein mechanisches Problem der Grund gewesen sein - entweder ein Bremsausfall oder ein eingeklemmtes Gaspedal

 

Beliebte Urlaubsinsel

Wegen des milden Klimas ist die Atlantikinsel das ganze Jahr über bei Urlaubern beliebt. Auf der "Blumeninsel" starb auch der letzte Kaiser von Österreich, Karl I. (1887-1922). Der Habsburger ist in der Kirche Nossa Senhora von Monte begraben. Die römisch-katholische Kirche hatte ihn im Jahr 2004 seliggesprochen.



 



 

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