Die Japanerin wurde in einem unterirdischen Raum festgehalten.
In Indien hat erneut ein Vergewaltigungsfall für Erschütterung gesorgt. Zwei Brüder wurden nach Behördenangaben vom Sonntag wegen der Vergewaltigung einer japanischen Touristin (22) festgenommen, die sie drei Wochen lang in einem unterirdischen Raum festgehalten und missbraucht hatten. Drei Männer sollen die Frau zuvor unter Druck gesetzt haben. Sie wurden ebenfalls festgenommen.
Das Trio hatte die 22-jährige Studentin am 20. November in Kolkata angesprochen. Die Männer konnten sie überzeugen, 76.000 Rupien (etwa tausend Euro) abzuheben, mit ihnen zur heiligen buddhistischen Stätte Bodh Gaya zu reisen und ihnen dort das Geld auszuhändigen. Danach übergaben die drei Männer die Japanerin an die beiden Brüder, welche die Frau schließlich einsperrten und über Wochen vergewaltigten.
Flucht
Mitte Dezember wurde die Studentin laut Polizei wegen ihres sich verschlechternden Gesundheitszustands zur medizinischen Behandlung nach Gaya gebracht. Von dort konnte sie entkommen und sich an japanische Touristen wenden, die ihr halfen, das japanische Konsulat in Kolkata, der Hauptstadt des Bundesstaats Westbengalen, zu kontaktieren. Ende Dezember wurde der Fall nach Polizeiangaben registriert.
Bei den beiden mutmaßlichen Vergewaltigern handelt es sich laut Polizei um Touristenführer im Alter von 25 und 32 Jahren. Sie werden der Freiheitsberaubung und Vergewaltigung beschuldigt und wurden in Untersuchungshaft genommen. Ihre Schwester zweifelte die Vorwürfe an und forderte eine medizinische Untersuchung des mutmaßlichen Opfers. Den drei Komplizen wird gemeinschaftliche Verschwörung vorgeworfen.
Sexuelle Gewalt ist Indien weitverbreitet. Vor zwei Jahren sorgte der Fall einer Studentin weltweit für Empörung, die von einer Gruppe in Neu Delhi so brutal vergewaltigt worden war, dass sie an ihren Verletzungen starb. Doch trotz des Entsetzens und einer Verschärfung der Strafgesetze hält die sexuelle Gewalt gegen Frauen in Indien unvermindert an: Einer Regierungsstatistik zufolge wird alle 22 Minuten eine Frau vergewaltigt.
Auch ausländische Frauen wurden zuletzt mehrfach Opfer, die Zahl der Touristen in Indien ging nach entsprechenden Berichten zurück. Tourismusminister Mahesh Sharma warnte nach dem Bekanntwerden des Falls der Japanerin vor einem weiteren Ansehensverlust für sein Land. "Wir müssen für die Sicherheit von Reisenden sorgen", sagte er dem englischsprachigen Fernsehsender CNN-IBN.